Die Publikation vertraulicher Daten zur Bewerbung von Osec-Chef Balz Hösly in der «SonntagsZeitung» hat rechtliche Konsequenzen. Die involvierte Beratungsfirma klagt beim Zürcher Bezirksgericht. Hösly selbst ist an den Friedensrichter gelangt. Grund für die Publikation waren parlamentarische Anfragen zum Lohn des Osec-Chefs sowie zur angeblich überrissenen Bonuszahlung. Die «SonntagsZeitung» («SoZ») verfolgte wie andere das Thema weiter. Am 23. März schrieb sie, dass Hösly die Stelle trotz einer schlechten, von der Beratungsfirma Mercuri Urval durchgeführten Evaluation angetreten habe. Dabei zitierte die «SoZ» vertrauliche negative Zwischenauswertungen der Beratungsfirma. Hösly hat deshalb beim zuständigen Friedensrichter eine Klageschrift eingereicht. Die Klage richtet sich sowohl gegen die «SoZ» als auch gegen zwei Redaktoren, die er des unlauteren Wettbewerbs, der Persönlichkeitsverletzung und des Verstosses gegen das Datenschutzgesetz bezichtigt. Falls die Sühneverhandlung keine Einigung bringe, überlege er sich eine Klage vor Bezirksgericht.
Bereits ans Bezirksgericht gelangt ist die Beratungsfirma. Sie habe Anzeige gegen Unbekannt eingereicht, wie Mercuri-Urval-Geschäftsführer Christoph Eggmann bestätigte. Er geht davon aus, dass ein ehemaliger Mitarbeiter die Dokumente entwendet und der «SoZ» zugespielt hat. Dies, obwohl sie gemäss Vertrag der Geheimhaltung unterliegen. Eggmann betont, dass das Gesamturteil über Hösly trotz der zitierten Zwischenauswertungen sehr gut ausgefallen war.
Mittwoch
02.04.2003