Bei der Oscar-Verleihung am 27. März wird erstmals auch ein Publikumspreis verliehen, wie die Academy of Motion Pictures mitteilt.
Bis zum 3. März können Filmfans auf Twitter oder über die Internetseite oscarsfanfavorite.com ihren Favoritenfilm wählen. In einer separaten Umfrage werden die Fans zudem aufgefordert, ihren liebsten «Filmjubel-Moment» zu wählen.
Die fünf meistgewählten Szenen, bei denen das Publikum «nicht anders konnte, als in Jubelschreie auszubrechen», werden bei der Oscar-Verleihung gezeigt. Ebenso wird der Siegerfilm des öffentlichen Votings verkündet.
Das Voting über die Webseite funktioniert allerdings nur in den USA, wie der Klein Report feststellen musste. Über Twitter ist eine Teilnahme auch aus der Schweiz möglich.
Mit diesem Public Voting wollen die übertragende TV-Station ABC zusammen mit der Academy of Motion Pictures mehr Publikum für die TV-Gala generieren. Bei der Zeremonie im vergangenen Jahr sahen nur noch rund zehn Millionen Menschen zu. Das ist weniger als die Hälfte der TV-Zuschauer von 2020. Kritiker führen die sinkende Relevanz der Preise unter anderem darauf zurück, dass Filme, die viele Zuschauer in die Kinos lockten, in den vergangenen Jahren bei den Akademie-Mitgliedern nicht gut weggekommen sind.
Meryl Johnson, der Vizepräsident der Abteilung Digitales Marketing der Academy, verkündete: «Wir freuen uns sehr, mit Twitter zusammenzuarbeiten, um ein engagiertes und begeistertes digitales Publikum vor der diesjährigen Zeremonie aufzubauen.»
Aus den Teilnehmenden des Votings werden fünf Fans ausgelost, die einen Ganzjahrespass für ein Kino ihrer Wahl gewinnen sowie Streaming-Abonnemente und Souvenirs aus dem Shop der Academy.
Neu dürften im März erstmals seit 2018 wieder Moderatorinnen durch die Zeremonie führen. Die Schauspielerinnen Amy Schumer, Regina Hall und Wanda Sykes werden die Show präsentieren. Zuletzt gab es mit Jimmy Kimmel 2018 einen Gastgeber auf der Bühne. Danach musste die Verleihung der begehrten Statuetten ohne Präsentator auskommen.
Der grosse Favorit mit zwölf Nominierungen ist das psychologische Western-Drama «The Power of the Dog» von Jane Campion. Die Netflix-Produktion hat schon bei den Golden Globes den Preis als bester Film gewonnen.
Auch eine Schweizer Produktion darf auf einen Oscar hoffen. Die in Zürich lebende Regisseurin Maria Brendle ist für ihren 38-minütigen Kurzfilm «Ala Kachuu – Take and Run» über eine Zwangsverheiratung in Kirgisistan für ein Goldmännchen in der Kategorie Kurzfilme nominiert. Produziert wurde der Streifen von der Zürcher Filmgerberei.