Es sollte einer der Höhepunkte werden im Istanbuler Programm für das Jahr als Europäische Kulturhauptstadt: das «Museum der Unschuld» von Orhan Pamuk. Nun zieht der Literaturnobelpreisträger seinen Beitrag zurück.
Er habe vergeblich versucht, Pamuk umzustimmen, sagte der Leiter des Istanbuler Organisationskomitees, Sekib Avdagic, der Zeitung «Yeni Safak» vom Donnerstag. Doch nun sei die Zusammenarbeit definitiv geplatzt. Grund dafür sollen Meldungen über finanzielle Unregelmässigkeiten bei der Organisation des Istanbuler Kulturjahres sein. Der Nobelpreisträger sei wegen seiner Zusammenarbeit mit dem Organisationskomitee unter Druck geraten.
Laut Avdagic betreibt Pamuk das Projekt nun in Eigenregie weiter, zahlt aber den Zuschuss von umgerechnet 530 000 Franken zurück, mit dem die Veranstalter des Kulturjahres das Museum unterstützt hatten. Das erste Istanbuler Organisationskomitee war im vergangenen Frühjahr wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten. Avdagics Agentur, die anschliessend übernahm, hat Vorwürfe über mangelnde Transparenz bei der Vergabe von Projektgeldern zurückgewiesen.
Donnerstag
04.02.2010



