Für die geretteten Tiere auf Gut Aiderbichl im Salzburger Land gibt es schon seit Längerem keine Bescherung mehr. Zumindest nicht im Fernsehen. 2013 verlegte der ORF die immer am Heiligen Abend ausgestrahlte Weihnachtssendung von Gut Aiderbichl auf Anfang Dezember. Nun ist auch dieses Format, das in den letzten Jahren jeweils von Francine Jordi und Marc Pircher moderiert wurde, Geschichte, wie kurier.at berichtet.
«Die Gut-Aiderbichl-Sendung wird es heuer nicht geben», erklärte ORF-Sprecherin Melanie Stocker gegenüber kurier.at. Grund dafür sind die Ermittlungen der österreichischen Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). «Angesichts des laufenden Verfahrens hat sich der ORF dazu entschlossen, in diesem Jahr keine Advents- oder Weihnachts-Hauptabendshow von Gut Aiderbichl zu senden», sagt Stocker weiter.
Aiderbichl-Gründer Michael Aufhauser und Geschäftsführer Dieter Ehrengruber werden in dem Ermittlungsverfahren weiterhin als Beschuldigte geführt. Ob es zu einer Anklage kommen wird, ist noch nicht absehbar. Man warte diesbezüglich einen Bericht der Polizei ab, sagt WKStA-Sprecherin Alexandra Baumann gegenüber dem «Kurier».
Aufhauser und Ehrengruber werden unter anderem verdächtigt, über ein unrechtmässig zustande gekommenes Testament an das Vermögen eines Tierliebhabers gelangt zu sein. Die österreichische Generalprokuratur geht in diesem Fall von einem möglichen Schaden von über fünf Millionen Euro aus.
Aiderbichl-Geschäftsführer Ehrengruber zeigt sich überrascht von der Argumentation des ORF, die Adventssendung aus dem Programm zu streichen. Er sei von budgetären Gründen ausgegangen. «Wenn das der Grund ist, hoffe ich, dass wir nächstes Jahr wieder dabei sind», sagt Ehrengruber.
Im vergangenen Jahr hatte der ORF mit den laufenden Ermittlungen der WKStA kurioserweise noch kein Problem gehabt: 2015 wurde «Advent auf Gut Aiderbichl» wie geplant ausgestrahlt. Das Format erreichte dem Sender zufolge immerhin 417 000 Zuschauer und 16 Prozent Marktanteil.