Mit einem deutlichen Votum im Stiftungsrat hat der ORF an diesem Donnerstag eine Gebührenerhöhung beschlossen. Nur die drei blauen Räte (FPÖ) stimmten dagegen. Der Stiftungsratsvorsitzende Norbert Steger (ebenfalls FPÖ) blieb der Sitzung fern und «liess sich nicht vertreten», wie es in österreichischen Medien heisst.
Der Vorsitzende des Finanzausschusses und türkise «Freundeskreis»-Leiter, Thomas Zach, werte den Entscheid als Erfolg: «Die heute vom Stiftungsrat mit sehr grosser Mehrheit beschlossene Gebührenanpassung hat mit einer Höhe von 8 Prozent für die nächsten 5 Jahre das richtige Mass und das richtige Ziel. Sie ermöglicht weiterhin die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags in der Information und Spielraum für Programm-Innovationen.» Gleichzeitig liege sie unter der zu erwartenden Inflationsrate der kommenden 5 Jahre von mehr als 10 Prozent.
Das Programmentgelt für den ORF wird sich damit um 5 Cent pro Tag auf 18,59 Euro pro Monat erhöhen. Nach dem Stiftungsrat muss noch die Medienbehörde KommAustria zustimmen. In Kraft treten würde die Erhöhung frühestens am 1. März 2022.
Zum Vergleich mit der Schweiz, wo die Gebühren ab Januar 2021 von 365 auf 335 Franken gesenkt wurden, ist der ORF mit 223 Euro oder umgerechnet 238 Franken trotz Erhöhung immer noch günstiger, bei ähnlichen Einwohnerzahlen mit 8,6 Millionen in der Schweiz und 8,9 in Österreich.