Der Orell-Füssli-Verlag übernimmt die Mehrheit am hep Verlag.
Der Lernmedienverlag von Verleger und Gründer Peter Egger werde «als eigenständiger Verlag am Standort Bern vom bestehenden Management-Team weitergeführt». Das gab Orell Füssli am Mittwochmorgen bekannt.
Der hep Verlag entwickelt seit seiner Gründung vor 22 Jahren Lehrmittel in verschiedenen Medienformaten und für alle Unterrichtsstufen. Vergangenes Jahr generierte der Verlag mit 45 Mitarbeitenden einen Umsatz von 10 Millionen Franken, wie Orell Füssli schreibt. Es würden alle Angestellten übernommen; Peter Egger habe sich entschieden, nach einer Übergangszeit aus dem Unternehmen auszuscheiden.
Der ehemalige Verlagsleiter Manuel Schär hat am 5. Juli 2022 von Egger das Verwaltungsratspräsidium übernommen. Bis April 2021 war Schär für den Lernmedienverlag aktiv. Seit März dieses Jahres arbeitet er für die Verlage Park Books und Scheidegger & Spiess, wo er als Leiter Verlagsentwicklung tätig ist.
«Ich wurde nach meinem Abgang als Verlagsleiter bei hep in den Verwaltungsrat gewählt und übernehme nun das Präsidium. Operativ führt den Verlag ein sechsköpfiges Leitungsteam, dem ich nicht angehöre», wie Manuel Schär gegenüber dem Klein Report ergänzte.
Durch die Übernahme bündelten der Orell-Füssli-Verlag und der hep Verlag die Kräfte im Bereich Lernmedien für verschiedene Schul- und Ausbildungsstufen und beim Aufbau eines konvergenten Lernmediensystems im Bereich E-Learning und bei hybriden Angeboten.
Im Zentrum des hep Verlags stehe die Entwicklung von Lehr- und Lernmedien für die Sekundarstufe II, die Tertiärbildung und die Weiterbildung. Das Portfolio umfasse über 900 Titel und biete vollständig digitalisierte Lehrmittelausgaben mit hoher Funktionalität.
«Der kompetenzorientierte Bildungsauftrag des Staates und neue, digitale Anwendungsmöglichkeiten im Bildungsbereich führen dazu, dass der Bedarf an innovativen, hybriden oder rein digitalen Lernmedien auf allen Schulstufen und in der Berufsbildung stark zunimmt», schreibt Orell Füssli zur Marktsituation. «Die Übernahme des hep Verlags bringt einen positiven Ebit-Beitrag, und Orell Füssli rechnet für 2022 neu damit, eine Ebit-Marge auf Vorjahresniveau zu erreichen.»