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Dienstag
12.04.2011

Orell Füssli erzielte im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 317,7 Millionen Franken, was einer Steigerung um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. «Bereinigt um Währungseinflüsse und Veränderungen im Konsolidierungskreis stieg der Umsatz sogar um neun Prozent», teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Betriebsergebnis der Orell Füssli Gruppe reduzierte sich derweil auf 14,1 Millionen Franken. Gegenüber dem Vorjahr erzielte Orell Füssli jedoch eine deutliche Verbesserung bei den operativen Resultaten: Der Ebidta steigerte sich von 24,3 auf 31,3 Millionen Franken. Der betriebliche Cashflow nach internen Beurteilungskriterien nahm schliesslich um 41 Prozent auf 30,8 Millionen Franken zu. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 10. Mai die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 2.50 Franken pro Aktie.

Atlantic Zeiser konnte im Jahr 2010 seinen Umsatz in Euro um 18 Prozent auf 57,8 Millionen Euro steigern. Das Umsatzwachstum konnte einerseits im klassischen Markt für Nummerierwerke, sprich im Banknotendruck, und andererseits mit den in den letzten zwei Jahren weiterentwickelten Digitaldrucksystemen für industrielle Anwendungen realisiert werden.

Im Sicherheitsdruck konnte die Verschiebung der Produktion neuer Schweizer Banknoten teilweise durch Nachdruck der bestehenden achten Emission kompensiert werden. Dank intensivierter Marktbearbeitung wurden wichtige Aufträge für den Druck ausländischer Banknoten gewonnen. Dies führte zu einem Verkaufserlös von leicht über 100 Millionen Schweizer Franken, einer Steigerung um rund 15 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr.

Im Buchhandelsgeschäft reduzierten sich die Verkaufserlöse von 123,6 auf 119,9 Millionen Franken. Orell Füssli führte dies am Dienstag auf eine verhaltene Nachfrage bei gleichzeitiger Verschiebung vom stationären Handel ins Internet sowie auf Preisrückgang wegen starken Euroabwertungen zurück. «Dank den kostenseitigen Verbesserungen konnte der Umsatzrückgang beim Ergebnis kompensiert werden», teilte Orell Füssli mit.

Im Verlagsbereich wurde die Photoglob AG dekonsolidiert, weil die Mehrheitsbeteiligung durch Verkauf an den Geschäftsleiter auf eine Minderheitsbeteiligung reduziert wurde. Die eigenen Verlagsgeschäfte bewegten sich auf Vorjahresniveau. Die Bilanz sei weiterhin äusserst solide und weise eine Eigenkapitalquote inklusive Minderheitsanteilen von 70,0 Prozent auf. «Orell Füssli ist damit gut gerüstet, um eine Wachstumspolitik mit entsprechenden Projekten unterstützen zu können», erklärte das Unternehmen.

Orell Füssli geht für das Jahr 2011 von einer steigenden Nachfrage nach neuen Digitaldrucklösungen für industrielle Anwendungen aus. Im Sicherheitsdruck rechnet das Unternehmen mit einer vergleichbar guten Auslastung wie 2010, wobei die Produktion der neuen Schweizer Banknoten erst gegen Ende des Jahres vorgesehen sei. Im Buchhandel will Orell Füssli im stationären Handel die Umsatzrückgänge bei Büchern mit Drittprodukten möglichst kompensieren und im Internet die bestehenden Positionen festigen und ausbauen. Dank absatz- und kostenorientierten Massnahmen seien die Aussichten für nachhaltige Ertragsverbesserungen günstig, dürften aber erst 2012 voll auf das Resultat durchschlagen.