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Donnerstag
06.03.2003

«Orange hat sich bewegt, das ist ein erster Erfolg, aber wir sind noch nicht am Ziel unserer Forderungen», sagte Giorgio Pardini von der Gewerkschaft Kommunikation am Donnerstagabend zum Klein Report. Damit kommentierte er ein verbessertes Angebot der Geschäftsleitung des Mobilfunk-Konzerns zu den Konditionen für die von den Restrukturierungs-Massnahmen betroffenen Angestellten. Aus Pardinis Sicht ist das Organge-Angebot erst erfolgt, nachdem die Gewerkschaft am Donnerstagmorgen damit gedroht hatte, am Freitag alle Orange-Gebäude der Schweiz zu blockieren und den Konzern für einen Tag lahmzulegen. Am Abend haben Betriebsversammlungen in Zürich und Lausanne beschlossen, einen angekündigten Grosskampftag mit Blockaden aller Orange-Gebäude in der Schweiz nicht durchzuführen.

Die Orange-Geschäftsleitung offeriert nach dem jüngsten Stand ein Freistellungsangebot, eine Abfindungsentschädigung sowie eine Dienstjahresprämie, die für die betroffenen Mitarbeitenden neu zwischen 3,5 und 9,5 Brutto-Monatsgehälter umfassen. Hinzu kommen weitere individuelle Unterstützungsmassnahmen (z.B. Job Center, Sozialdienst, Kinderkrippe usw.). Für die über 100 Mitarbeitenden, die sich für das Transfer-Angebot entschieden haben, bietet Orange einerseits finanzielle Entschädigungen und anderseits weitere Unterstützungsmassnahmen auf individueller Basis (z.B. Wohnungssuche, Kinderkrippe, Anpassung der Arbeitszeit an öffentliche Transportmittel usw.). Der von Orange eingerichtete Unterstützungsfond von 2 Mio. Franken für Härtefälle dient ausserdem für Ausgleichszahlungen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen eine Versetzung nach Biel unmöglich ist und die dadurch einen Verlust an Sozialleistungen erfahren könnten.

«Die Betriebsversammlungen haben das Gesprächsangebot angenommen und wollen sich jetzt zusammen mit den Gewerkschaften für einen Ausbau dieser Offerte und anschliessend für Gesamtarbeitsverträge einsetzen», sagte Pardini weiter zum Klein Report. Auch in der New Economy müssen sich nach seinen Worten die Arbeitgeber allmählich daran gewöhnen, sich mit den Gewerkschaften an den Tisch zu setzen und korrekte Konditionen zu gewähren. Sollte Orange von diesem Weg erneut abkommen, könne der Konflikt kurzfristig wieder eskalieren, drohte Pardini weiter. Alles zu Orange im Archiv