Content:

Freitag
21.02.2003

Der Streik von rund 300 Orange-Angestellten gegen die geplanten Restrukturierung und Entlassungen des Mobiltelefonie-Anbieters ist am Freitag in Bussigny bei Lausanne weitergegangen, und am Montag wird das Call-Center in Biel das Objekt der Kampfmassnahmen. Dies gab Georgio Pardini von der Gewerkschaft Kommunikation am Freitagabend dem Klein Report bekannt. «Konkrete Massnahmen werden wir vor Ort beschliessen», sagte er. Der Kampftag vom Freitag begann in Zürich, als eine Gruppe von Orange-Angestellten den Bus nach Lausanne besteigen wollte. «Die Angestellten wurden von Leuten aus der Chef-Etage massiv genötigt, so dass sich vier nicht getrauten, den Bus zu besteigen», sagte Pardini. Etwa 15 seien trotzdem nach Lausanne gefahren. Dort sei ein Orange-Shop im Stadtzentrum besetzt worden und anschliessend das Gebäude der dortigen Direktion.

«Wir wollten Orange ein klares Signal zugunsten einer Entspannung der Situation und der Aufnahme von Verhandlungen geben», sagte Pardini weiter. Ziel sei nicht der Streik, sondern eine Vereinbarung, die für beide Seiten akzeptabel sei, teilte die Gewerkschaft Kommunikation am Freitag in einem Communiqué mit. Dem Personalchef von Orange sei mitgeteilt worden, dass die Streikaktionen unverzüglich beendet würden, sobald Orange an den Verhandlungstisch zurückkehre. Inhaltliche Vorbedingungen stelle die Gewerkschaft nicht. «Wenn sich die Direktion am Montag weiterhin weigert, mit uns zu verhandeln, befürchte ich, dass wir die Situation nicht mehr im Griff haben», sagte Pardini weiter zum Klein Report.

Die Orange-Angestellten wehren sich insbesondere gegen den Sozialplan und die von Orange vorgeschlagenen Bedingungen zu den Stellentransfers. Orange hatte Ende Januar den Abbau von 200 Stellen in der Schweiz angekündigt. Die Kündigungen betreffen 128 Personen im Kanton Waadt, 40 in Zürich, 8 in Bern und 2 im Tessin. Zudem werden 185 Stellen von Bussigny nach Biel verlegt, sowie 21 von Zürich nach Biel. - Alles zum Orange-Konflikt im Archiv