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Donnerstag
22.11.2012

Der englische Journalist und Kulturmanager Tony Hall soll die BBC aus der Krise führen. Der Verwaltungsrat ernannte am Donnerstag den Chef der Londoner Royal Opera zum neuen Generaldirektor. Der hoch dekorierte Adlige soll das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Sender zurückgewinnen. Der 61-Jährige wird damit Nachfolger von George Entwistle, der nach einem TV-Bericht, in dem falsche Kindesmissbrauchvorwürfe gegen einen Tory-Politiker verbreitet wurden, zurückgetreten war.

Hall hat jahrelange Erfahrung bei dem von Skandalen erschütterten Sender, wie «Spiegel Online» berichtet. Nach seinem Studienabschluss fing er 1973 bei der BBC an und arbeitete sich in den Neunzigerjahren bis zum Nachrichtenchef nach oben. 1999 kandidierte er erfolglos für den Posten des BBC-Generaldirektors. Zwei Jahre später verliess Hall die britische Senderanstalt und wurde Direktor des Royal Opera House im Londoner Covent Garden. Unter seiner Führung öffnete sich die Oper für ein breiteres Publikum und steigerte ihre Einnahmen durch DVD-Veröffentlichungen und Live-Übertragungen im Internet.

Die Queen ernannte ihn 2005 zum Commander des Order of the British Empire. 2010 wurde Hall in den Adelsstand erhoben und zum Baron Hall of Birkenhead ernannt. Seither sitzt er auch im House of Lords, dem britischen Oberhaus.