Die Geschichte von «Die Ostschweiz» ist noch jung: Nach einem Jahr zieht die regionale Onlinezeitung ein positives Fazit und will mit ihrer kleinen Redaktion nun auch in den Printmarkt einsteigen. Verleger und Chefredaktor Stefan Millius sagte dem Klein Report, wie es mit der Finanzierung klappt.
«Wir haben in der Startphase bewusst auf den Aufbau der redaktionellen Leistung gesetzt nach dem Motto: Wir wollen zuerst zeigen, was wir machen und können, bevor wir das ´verkaufen`», blickt Stefan Millius auf die Anfänge zurück, als das Portal am 26. April 2018 online gegangen war.
«Wir», das sind neben dem Verleger auch noch Marcel Baumgartner als zweiter Gesellschafter und Geschäftsführer der Ostschweizer Medien GmbH sowie eine Redaktion mit derzeit 2,5 Vollzeitstellen. «Dazu kommen freie Journalisten sowie Gastautoren.»
Inhaltlich deckt die Onlinezeitung die Kantone St. Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden ab. «Dort berichten wir über Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport und Kultur. Das Schwergewicht liegt auf Themen, die alle vier Kantone betreffen», beschreibt Stefan Millius das Konzept. «Unsere Mission ist es, eine Klammer für die ganze Ostschweiz zu bilden», legt er noch nach.
In Abgrenzung zu anderen Portalen oder zum «St. Galler Tagblatt», das in der Region fast flächendeckend in den Briefkästen liegt, setze www.dieostschweiz.ch bewusst nicht auf Vollständigkeit. «Es gibt für uns keinen Pflichtstoff. Zudem verzichten wir auf ganz lokale Geschichten. Darüber hinaus versuchen wir, auch selbst wichtige Themen anzustossen, statt nur über Ereignisse zu berichten.»
Die inhaltliche Fokussierung und die Überschaubarkeit der personellen Kosten sollen Schlüssel zur finanziellen Stabilität sein. «Wir gehen davon aus, dass der Betrieb noch in diesem Jahr selbsttragend ist», sagt Verleger Millius. Zu diesem Zweck werde in Kürze auch eine kleine Verkaufsabteilung aufgebaut.
Neben den Werbeeinnahmen hat «Die Ostschweiz» beispielsweise auch einen Gönner-Club initiiert, damit es mit der Finanzierung klappt. Derzeit gehören laut Millius einige Dutzend Mitglieder zum «Club»: «Wir sehen die Gönner aber nicht in erster Linie als Teil der Finanzierung, sondern wollen ihnen entsprechende Gegenwerte geben, beispielsweise mit der Durchführung von Events.»
Mit der Lancierung von Printprodukten will die Medienmarke im zweiten Betriebsjahr auch noch weiter expandieren. Geplant sei vorerst kein regelmässiges Periodikum, sondern punktuell erscheinende Magazine zu bestimmten Themen für eine bestimmte Region.
«Wir suchen gezielt nach thematischen Nischen, für die Print der richtige Kanal ist, und publizieren ein Magazin dann, wenn es finanziert ist», erklärt Stefan Millius dem Klein Report, wie Print für «Die Ostschweiz» zu einer lukrativen Ergänzung werden soll.