Die Dichte an Onlineaudio- und Onlinevideo-Angeboten in der Schweiz ist fast doppelt so gross wie in Deutschland. Doch von den insgesamt 490 Onlineaudio- und den 227 Onlinevideo-Anbietern mit Unternehmenssitz in der Schweiz ist nur ein Bruchteil kostendeckend.
Im Rahmen des Swiss Radio Day wurden am Donnerstag im Zürcher Kaufleuten die Ergebnisse der Studie «Streaming Media Monitor Schweiz 2017» präsentiert, die im Auftrag des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) von der Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia realisiert wurde.
Untersucht wurden einerseits Online-Audio-Angebote, die zu zwei Dritteln von klassischen UKW/DAB+ - Marken wie Radio Top, FM1 oder NRJ stammen und andererseits Online-Video-Angebote wie Zattoo, Swisscom TV, Blick.ch, Viewster, Wilmaa oder SRF Play – mehr als die Hälfte von ihnen sind Submarken klassischer TV-, Radio- oder Printmarken.
Eine der zentralen Erkenntnisse: Nur 24 Prozent der untersuchten Audio- und 14 Prozent der Video-Anbieter bezeichnen ihr Geschäft derzeit als «kostendeckend». Weitere sieben bis zehn Prozent geben an, dass sie in absehbarer Zeit kostendeckend arbeiten werden.
Zwei Drittel der Onlineaudio-Anbieter sind mit der Monetarisierung «noch nicht zufrieden», rechnen aber damit, dass die Werbeumsätze in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Im letzten Jahr lag der Schweizer Netto-Gesamtwerbeumsatz im Onlineaudio-Markt bei 437 000 Franken. Die Anbieter schätzen einen jährlichen Anstieg von 37 Prozent.
Auch die Onlinevideo-Anbieter geben an, dass der Netto-Gesamtwerbeumsatz in ihrem Markt von 11,2 Millionen 2016 pro Jahr um durchschnittlich 13 Prozent ansteigen soll. So läge der Umsatz 2019 bei 16,1 Millionen Franken.
Neben Werbung ist Sponsoring die meistgenutzte Einnahmequelle der befragten Anbieter, gefolgt von Spenden. 14 Prozent der Onlineaudio- und 17 Prozent der Onlinevideo-Anbieter geben jedoch an, gar keine Einnahmen zu generieren.