Nach viereinhalb Jahren stellt das Online-Wissensmagazin higgs.ch seinen Betrieb «aus wirtschaftlichen Gründen» per Ende Juli ein.
Die ursprüngliche Idee, den Kanal mit gemeinnützigen Zuwendungen und Sponsoren zu finanzieren, sei gescheitert, teilt Beat Glogger, Gründer und Chefredaktor, mit. Auch ein Abo-Modell «brachte nicht den gewünschten Erfolg».
Das im Januar 2018 gegründete Magazin publiziert täglich Wissen für ein äusserst breites Publikum. In den beiden Pandemie-Jahren erlebte es einen enormen Aufschwung und war 2021 gemessen an den Nutzerzahlen gemäss eigenen Angaben sogar das am schnellsten wachsende ergänzende Online-Medium der Schweiz. Das hohe Qualitätsniveau und das hervorragende Renommee waren über die Landesgrenzen hinaus anerkannt.
Dieser Erfolg beruhte vor allem auf dem grossen Publikumsinteresse an Fragen zur Pandemie und dem Impfen. Doch ab Herbst 2021 sanken die Nutzerzahlen wieder stark. Gleichzeitig kürzten unterstützende Stiftungen und Sponsoren aus dem Bildungswesen und der Wirtschaft ihre Beiträge oder zogen sich komplett zurück. Diese Einbussen konnte auch das im Oktober 2021 eingeführte Abo-System nicht kompensieren.
Und seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs sind die Neuabschlüsse an Abonnements komplett eingebrochen. Verkaufsgespräche seien in letzter Minute gescheitert.
Angesichts dieser Entwicklungen sieht sich die Geschäftsleitung gezwungen, das Magazin auf Ende Juli 2022 einzustellen. Damit gehen sieben Arbeitsplätze von festangestellten Mitarbeitenden und zwei Praktikumsstellen verloren.