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Dienstag
19.07.2016

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2016 werden Online-Videos erstmals häufiger auf mobilen als auf stationären Endgeräten geschaut werden: Weltweit werden die User im Schnitt pro Tag knapp 20 Minuten auf Smartphones und Tablets Online-Videos angucken, im Vergleich zu 16 Minuten auf Desktops und Smart-TVs. 

Gegenüber den Vorjahreszahlen legt Mobile damit um satte 39 Prozent zu, während der Video-Konsum auf den Festgeräten im laufenden Jahr unverändert bleiben soll, wie den am Montag veröffentlichten Online-Video Forecasts 2016 von ZenithOptimedia zu entnehmen ist. In der Kategorie Festgeräte seinerseits verschieben sich Nutzeranteile vom rückläufigen Desktop zum wachsenden Smart-TV.

Für 2017 prognostiziert der Bericht der Media-Holding einen weiteren Anstieg des mobilen Videokonsums um 33 Prozent, für 2018 noch um 27 Prozent. 2018 sollen 64 Prozent aller Online-Videos über Mobile genutzt werden.

Was bedeuten diese Trends für die Werbung? Laut der Studie steigerten die Werbetreibenden ihre Ausgaben für Online-Videowerbung von 13,4 Milliarden im 2014 auf 17,5 Milliarden US-Dollar im 2015. «Wir prognostizieren ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 19,8 Prozent und damit Werbeausgaben im Online-Videobereich in Höhe von 30,1 Milliarden Dollar im Jahr 2018.» Dadurch erhöht sich auch der Online-Videoanteil an den Ausgaben für digitale Display-Werbung von 26,7 Prozent im Jahr 2015 auf 31,3 Prozent, heisst es in dem Bericht weiter. 

Doch obwohl inzwischen mehr Online-Videos mobil konsumiert werden als auf Festgeräten, entfällt der Hauptanteil der Werbeausgaben für Online-Video nach wie vor auf Festgeräte. Und das werde auch 2017 so bleiben: «Wir schätzen, dass die Werbeausgaben für Fixed-Video in diesem Jahr 68 Prozent aller Werbeausgaben für Online-Video ausmachen werden; im letzten Jahr waren es noch 75 Prozent.» 

Die mobile Werbung dürfte laut der Prognose erst 2018 mit der Festwerbung gleichziehen. «Da Video-Werbespots auf grösseren Displays besser ankommen und wirksamer sind, werden Werbetreibende auch weiterhin bereit sein, Höchstpreise für Video-Werbespots auf Festgeräten zu bezahlen», so ZenithOptimedia.

«Online-Video (sowie auch Social Media) übernimmt immer mehr Marktanteile von der klassischen Bannerwerbung, die an Wirkung verliert und von Konsumenten vor allem auf Mobilgeräten zunehmend als störend empfunden wird», kommentiert der Bericht die Zahlen.

Treibende Faktoren hinter dem mobilen Web-Videokonsum sieht die Studie in den preisgünstigen Smartphones in einkommensschwachen Ländern, in der Entwicklung besserer Displays und in schnelleren Datenverbindungen.