Will die amerikanische Federal Communications Commission (FCC) ein Zwei-Klassen-Internet etablieren? Seit die US-Telekommunikationsaufsicht Ende April eine Änderung der Regeln zur Netzneutralität angekündigt hat, formiert sich Widerstand gegen diese Pläne.
Viele Unternehmen rechnen mit Nachteilen für ihr Geschäft. Sie befürchten, die FCC-Reform könnte es Internetanbietern ermöglichen, Inhalte gegen Aufpreis schneller durch die Netze zu leiten. Eine Gruppe namens «Battle for the Net» hat nun einen Onlinebummelstreik organisiert, mit dem die Teilnehmer den Wert eines ungebremsten Netzes verdeutlichen wollen, wie die Gruppe bekannt gab.
Die Netzauftritte der Teilnehmer sollen während des Streiks nicht unbedingt langsamer als sonst laden. Dafür sollen vermehrt Bildmotive wie ein Ladehinweis oder drehende Rädchen erscheinen, um einen langsamen Seitenaufbau zu imitieren.
Kein Wunder, dass vor allem Betreiber von Videoportalen und anderen datenhungrigen Angeboten an der Aktion teilnehmen. So haben sich etwa einige Pornoportale dem Protest angeschlossen.
Mehrheitlich sind die Unterstützer aber jugendfreie Angebote wie Etsy, FourSquare, Kickstarter, Mozilla, Reddit und Vimeo. Zu den Initiatoren des Protests gehört unter anderem die Electronic Frontier Foundation (EFF), die sich für Bürgerrechte im Digitalzeitalter einsetzt. Auf der EFF-Website erklärt Aktivismusdirektorin Rainy Reitman, warum die Aktion genau zum jetzigen Zeitpunkt veranstaltet wird.