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Montag
06.08.2001

Das US-Justizministerium hat gemäss «Wall Street Journal» eine kartellrechtliche Untersuchung gegen das Online-Musikgeschäft eingeleitet. Diese konzentriere sich auf die konkurrierenden Unternehmen Pressplay und MusicNet. Pressplay ist ein Joint Venture der Plattenlabels Sony und der französischen Vivendi Universal. MusicNet ist ein Gemeinschaftsunternehmen von AOL Time Warner, EMI, Bertelsmann und RealNetworks. Untersucht werden Wettbewerbsprobleme, die durch diese Zusammenschlüsse entstehen könnten. Es werde auch erwartet, dass die Lizenzpraktiken und die Verwendung der Urheberrechte geprüft werden. Vergangene Woche gerieten die Plattenlabels auch im US-Kongress unter Beschuss: Der demokratische Abgeordnete Rick Boucher warnte vor einem «Vertriebs-Duopol». Er reichte zusammen mit dem republikanischen Chris Cannon einen Gesetzesentwurf ein, der die Labels zwingen würde, ihre Musik auch anderen Online-Verteilern zu gleichen Konditionen in Lizenz zu geben. Sowohl Pressplay wie auch MusicNet wollen den Hörern gegen eine monatliche Gebühr digitalen Zugang zur Musik anbieten. Beide Unternehmen erhalten von den erwähnten Plattenlabels die Lizenzen. Diese wollen sie sich auch gegenseitig geben, damit jeder Dienst über ein breites Musikangebot verfügt. Die Online-Partner von MusicNet sind AOL, RealNetworks und Napster; diejenigen von Pressplay sind Yahoo, msn und MP3.com.