Wer online shoppt, sucht beim Bezahlen die Sicherheit der realen Welt. Trotz der zunehmenden Verbreitung digitaler Zahlungssysteme bevorzugen weiterhin 68% die Offline-Zahlung gegen Rechnung. Zu diesem Ergebnis kommt die sechste Untersuchung zum Internet-Zahlungsverhalten (IZV6-Studie) der Universität Karlsruhe und der Mummert Consulting AG, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die beliebteste Online-Zahlungsmethode ist laut Studie die Online-Lastschrift: Die Hälfte der Web-Shopper hat sie schon einmal zum Bezahlen im Internet benutzt. Die Kreditkarte steht bei mit 49% an zweiter Stelle. Gefolgt von den Inkasso- oder Billingsystemem, die inzwischen bereits jeder Dritte (28%) genutzt hat. Das Mobiltelefon und die E-Mail kommen als Online-Bezahlungsmethode zwar vermehrt zum Einsatz, spielen aber mit insgesamt 15% immer noch eine untergeordnete Rolle, wie die Uni Karlsruhe und die Mummert Consulting AG weiter bekannt gaben. Insgesamt seien die Online-Zahler zufrieden: Vier von fünf gaben an, bisher nur gute Erfahrungen mit dem Bezahlen im Internet gemacht zu haben.
Ausschlaggebend für die Wahl des Bezahlverfahrens sei die Benutzerfreundlichkeit. Zwei von drei Befragten gaben an, eine Zahlungsmethode müsse einfach handhabbar sein. Für mehr als die Hälfte ist ein hoher Verbreitungsgrad des Zahlungssystems ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium. Grundsätzlich gilt: Je weiter ein Bezahlungssystem verbreitet ist, desto grösser das Kundenvertrauen. Neue Bezahlungssysteme im Internet haben es schwer. Auf dem Vormarsch ist hingegen das Online-Banking. Der direkte Draht zum eigenen Konto wird in Zukunft als Bezahlmethode weitere Marktanteile gewinnen. Der Grund: Zunehmende Automatisierung und Einsatz neuer Technologien bei den Banken machen die Bezahlung am heimischen Computer noch bequemer und günstiger.
Viele Web-Einkäufer haben laut Studie aber nach wie vor Bedenken bei der Nutzung digitaler Bezahlungssysteme. So wünschen sich 85% der Befragten in Zukunft eine stärkere Absicherung des Online-Bezahlens durch den Gesetzgeber. Mehr Sicherheit verlangen die Verbraucher auch für das Bezahlen per Kreditkarte. Obwohl die Karte zu den meistverwendeten Zahlungsmitteln im Internet gehört, haben nur 25% aller Online-Shopper Vertrauen in die Sicherheitsstandards. 60% der Kreditkartenzahler geben an, die Methode jedoch trotz der Sicherheitsbedenken wegen der einfachen Handhabung zu nutzen.
Die wichtigsten Zahlungssysteme beim Interneteinkauf: Lastschrift (70%), Rechnung (68%), Online-Überweisung (68%), Nachnahme (60%), Online-Lastschrift (53%), Kreditkarte (49%), Vorkasse (44%), Online-Inkasso/Billingsysteme (28%), Mobiltelefon (10%), E-Mail (5%).
Donnerstag
12.06.2003