2016 kaufte die Bevölkerung in der Schweiz für 7,8 Milliarden Franken Waren und Güter online ein. Das ist ein fettes Plus von 600 Millionen Franken oder 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit 18 Prozent legten die Online-Einkäufe bei Anbietern im Ausland noch deutlicher zu.
«Der Online- und Versandhandel wächst damit erneut stärker als der klassische Handel, der grenzüberschreitende Online-Handel gewinnt massiv an Bedeutung», kommentierten die Autoren die Hauptergebnisse der Studie, die am Mittwoch von Patrick Kessler, Präsident des Verbands des Schweizerischen Versandhandels (VSV), im Zürcher Restaurant Au Premier den Medien vorgestellt worden ist.
Während in der Kategorie «Food/Near Food» erst 1,9 Prozent des gesamten Marktvolumens online eingekauft werden, bestellen die Schweizer Konsumenten Waren aus «Non Food»-Sortimenten bereits zu 15,3 Prozent online. Bis 2019 sollen es laut Studie 20 Prozent sein.
Auffällig ist auch die unterschiedliche Dynamik: Die «Food/Near Food»-Anteile sind seit 2012 gemächlich von 1,6 auf 1,9 Prozent gewachsen, während die «Non Food»-Anteile im gleichen Zeitraum von 10,1 auf 15,3 Prozent in die Höhe schossen. «Die Preistransparenz und hohe Produktverfügbarkeit im Online-Handel sind Treiber dieser Entwicklung», heisst es im Kommentar zur Statistik.
Bei den Branchen zeigt sich seit Jahren die gleiche Rangliste: Mit 1,8 Milliarden Franken machte der Schweizer Online-Handel mit Multimedia, Hifi und Elektrogeräte am meisten Umsatz. «Mittlerweile werden 29 Prozent des gesamten Heimelektronik-Volumens im Online-Handel realisiert.»
Auf Rang zwei kommen Fashion und Schuhen mit 1,54 Milliarden und Drittplatzierter ist Food mit 0,88 Milliarden Franken. Auf Rang vier folgt Wohnen (0,45 Mrd.) vor CD, DVD, Bücher und Audio (0,24 Mrd.) und der Restkategorie Übrige (0,84 Mrd.).
Der Branchenverband VSV prophezeit einen «fortschreitenden Wettbewerb rund um das schnellste und ‚bequemste Paket’». Auch die Online-Auslandeinkäufe, die sich seit 2012 verdoppelt haben, werden laut Prognose weiterhin überproportional wachsen: «2015 hat eine erste Welle an Direktimporten aus China die Schweiz erfasst. Wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung bis 2020 fortsetzt und zusätzlichen Preisdruck im Markt erzeugen wird.»
Der VSV hat die «Gesamtmarkterhebung» zusammen mit dem Marktforschungsinstitut GfK aus Hergiswil und der Schweizerischen Post durchgeführt hat.