Content:

Mittwoch
09.09.2009

... Drei, zwei, eins: Willkommen auf UKW! Gestern um punkt 19 Uhr ist der Countdown zum Sendestart des ersten Schweizer Jugendradios auf UKW abgelaufen. In Anwesenheit der 30-köpfigen Crew von jungen, begeisterten und energiegeladenen Radiomacherinnen und Radiomachern stand 105-Chef Giuseppe Scaglione in seinem Zürcher Radiostudio und begrüsste on air sein Radiopublikum und die vor Ort anwesenden Gäste.

Ein Moment, der für Scaglione, wie er gegenüber dem Klein Report am Mittwochabend sagte, emotional nicht zu überbieten war. «Ich habe während der letzten sechs Jahre ein Wechselbad der Gefühle durchgemacht», erklärte er. Tatsächlich focht Scaglione seit der Ausschreibung der UKW-Konzession für das Jugendradio der Stadt Zürich im Mai 2003 einen harten Kampf aus. So musste sich Scaglione über ein juristisches Hickhack gegen das Projekt des Internetsenders DJ Radio behaupten, dem ursprünglich die Konzession zugesprochen worden war.

Das neue 105 ist das erste komplett sichtbare Radio der Schweiz. Alles, was auf UKW und im Kabelnetz zu hören ist, ist auch im Internet zu sehen. Mit vier fernsehtauglichen Kameras kommen nicht nur die Bilder aus dem Studio ins Netz, auch die Musik wird zeitgleich als Videoclips ausgestrahlt. Sogar die Radiowerbung kann als TV-Spot im Web abgespielt werden.

Trotz Wirtschaftsflaute ist der Radio-Chef zuversichtlich, dass die Werbeeinnahmen stimmen werden. «Wir haben dank dem bisherigen Sendebetrieb auf Kabel bereits ein gutes Netzwerk zu den Werbetreibenden», meint der 105-Chef. Auf die Frage des Klein Reports, ob es ihm gelingen werde, dass die Jugendlichen, die generell weniger Radio hören, seinen Sender einschalten, gibt sich Scaglione zurückhaltend: «Wir bieten ein völlig neues Radioprogramm an und werden erst mit der Zeit sehen, wie dies bei den Jungen ankommt.»

Sicher ist sich Scaglione darin, dass der Sender ganz anders klingen wird als die Zürcher Formatradios. Er setze zu einem sehr grossen Teil auf neue Musik, vor allem auf viele noch unbekannte Acts. «Der Anteil an Songs, die nicht in den Charts vertreten sind, betrage auf Radio 105 rund 70 Prozent», präzisiert Scaglione. Von Donnerstag bis Sonntag werden diverse Top-DJs den Abend bestreiten. Donnerstags und sonntags steigen jeweils die Urban Nights mit R`n`B, Black Music und Hip-Hop, freitags und samstags die Club Nights mit dem ganzen Elektro-Spektrum.

Auch in der Moderation ist das Vollprogramm für Überraschungen gut. So wird auf dem neuen 105 der Wetterbericht gerappt und Interviewpartner, die glauben, die Welt für sich gepachtet zu haben, mit frechen Fragen in den Senkel gestellt. Der Werdegang von Bands, die heute vor allem der älteren Generation bekannt sind, wird in Märchenform erzählt. Die Moderationsstimmen müssen keinem radiophonen Einheitsschma entsprechen und jeder soll seinen eigenen Moderationsstil ausleben können.

Mehr zu Radio 105: Das Moderations-Team von Radio 105 steht fest und Radio 105 auf UKW gestartet sowie Zürcher Jugendradio legt im Juni los