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Sonntag
12.03.2017

TV / Radio

Vor zwei Jahren hat Discovery Communications, die Muttergesellschaft von Eurosport, 1,3 Milliarden Euro an das Olympische Komitee (IOC)  überwiesen. Damit hat sie sich sämtliche TV- und Multiplattformrechte für die Übertragung der Olympischen Spiele zwischen 2018 und 2024 für ganz Europa gesichert, wie der Klein Report berichtet hat.

ARD und ZDF werden bekanntlich erstmals seit vielen Jahrzehnten nicht live aus Südkorea berichten können, die SRG und ORF hingegen konnten sich die wertvolle Sublizenz leisten.

Doch nur mit den Sublizenzen allein, kann Discovery die Milliarden-Ausgaben anscheinend nicht amortisieren und so hat sich der US-Medien-Multi schon den nächsten Schritt zum Olympia-«Merchandising» einfallen lassen.

In ganz Europa sollen «Official Mobile Broadcaster» auf ihren diversen Kanälen von den Olympischen Spielen berichten können wie der Klein Report berichtet hat. Dass auch diese Mobile-Sublizenzen viel Geld kosten werden, ist allen Beteiligten klar.

Der Klein Report wollte mehr über diese neue, zusätzliche Einnahmequelle von Discovery Communications wissen und hat bei Timo Ditschkowski, Communication & PR Excecutive bei Discovery Deutschland, nachgehakt.

Ditschkowski: «Wir befinden uns bereits in positiven Gesprächen mit verschiedenen Anbietern, und bieten im Rahmen dieser Gespräche auch die Möglichkeit einer mobilen Verbreitung unserer olympischen Inhalte an.»

Natürlich spricht Ditschkowski nicht über den Preis, den ein möglicher «Official Mobile Broadcaster» Discovery überweisen müsste.

Er bestätigt aber, dass schon erste Gespräche mit einem möglichen Partner in der Schweiz stattgefunden haben. «Wir sehen uns alle Möglichkeiten genau an. Wir bieten Mobilfunkbetreibern die Möglichkeit, als ‚Official Mobile Broadcaster’ eine exklusive Partnerschaft mit Discovery einzugehen», so der Medienchef von Discovery Deutschland.

Auch wenn er nicht sagt, mit welchen Schweizer Mobile-Anbietern Discovery bereits gesprochen hat, ist klar, dass auch die Swisscom dabei sein muss.

Und so ist es dann auch: «Swisscom ist in Kontakt mit Discovery», bestätigt Armin Schädeli von der Swisscom-Medienstelle gegenüber dem Klein Report am Mittwoch. «Über die laufenden Gespräche machen wir keine Angabe.»

Etwas auskunftsfreudiger zeigt sich hingegen die SRG, die bekanntlich die Sublizenz für die Olympia-Übertragungsrechte von Discovery für die Schweiz erworben hat.

Daniel Steiner,  Mediensprecher SRG: «Die SRG SSR hält für die Olympischen Spiele 2018 und 2022 auch die Online-Rechte fürs Territorium Schweiz, allerdings nicht exklusiv», so Steiner. «Das heisst, Discovery hat die Möglichkeit, die Onlinerechte an Drittplattformen zu verkaufen.»