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Mittwoch
10.08.2016

TV / Radio

Das Olympia-Fernsehen hat seinen ersten, grossen Skandal. Der Skandal hat auch einen Namen: Carsten Sostmeier, ARD-Reporter fürs Reiten. Sostmeier sagte bei der Übertragung vom Geländeritt/Vielseitigkeit Sätze wie «Jetzt wollen wir mal gucken, was die Blondine zu sagen hat.»

Oder er nannte Olympia-Neuling Julia Krajewski einen «Angsthasen» und bemerkte einen «braunen Streifen, den die jetzt schon in der Hose hat», wie er ins Mikrofon sagte.

Carsten Sostmeier ist das erste «male chauvinist pig» dieser Olympia-Fernsehspiele. Die Reaktionen bei Twitter und Facebook waren eindeutig: «widerlich», «verfloskelt/sexistisch/ekelig» und «überheblich und arrogant».

Die deutschen Olympia-Reiter haben ARD-Reporter Sostmeier mittlerweile scharf kritisiert. Dennis Peiler, Chef de Mission der deutschen Reiter in Rio de Janeiro, wertete die Äusserungen als «unsportlich und beleidigend für die Reiterin».

«Bei aller Fachkenntnis von Herrn Sostmeier und seiner Nähe zum Reitsport - in seinem Kommentar hat er sich klar vergaloppiert», sagte Peiler in einer Erklärung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. «Mit einigen seiner Kommentare ist er ganz klar über das Ziel hinausgeschossen. Das war unsportlich», fügte er hinzu.

ARD-Teamchef Gert Gottlob entschuldigte sich umgehend. «Die Wortwahl war völlig unangemessen», sagte er der dpa. «Ich kann mich dafür im Namen der ARD nur entschuldigen», meinte er. «Ich verspreche, dass das nicht wieder passieren wird.»

Zu möglichen Konsequenzen für den Reporter Sostmeier wollte Gottlob sich nicht äussern.