Zwischen Weihnachten und Neujahr widmet sich «Schweiz aktuell» im Rahmen einer Schwerpunktwoche dem offenen Strafvollzug in Witzwil. Oliver Bono berichtet vom 27. bis zum 30. Dezember jeweils um 19.00 Uhr auf SF 1 live aus dem grössten offenen Gefängnis der Schweiz. Witzwil ist kürzlich als angeblicher «Kuschelknast» in die Schlagzeilen gekommen. Von unhaltbaren Zuständen berichtete die Sonntagspresse - und die Politik reagierte prompt: Der Grosse Rat des Kantons Bern hat mit 115 zu 3 Stimmen eine Untersuchung zu den vermuteten Missständen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sollen im Januar 2011 vorliegen.
Ursprünglich war das offene Gefängnis im Berner Seeland als Vorzeigeprojekt gedacht. Der Regierungsrat formulierte 2004 den Auftrag, den Freiheitsentzug nach arbeitsagogischen Grundsätzen umzusetzen. Mit dem Ziel, dass sich die Anstalt zum schweizerischen Zentrum für diese Methode wandelt: Gefangene durch Arbeit in ihren Fähigkeiten gezielt fördern, damit sie nach ihrer Entlassung in der Gesellschaft wieder zurechtkommen. Die Idee hat internationale Ausstrahlung: Frankreich will bis 2015 zwei offene Strafanstalten nach dem Vorbild von Witzwil aufbauen. In der Schweiz ist im Zusammenhang mit Witzwil allerdings kaum die Rede davon. Eher davon, dass das Gefängnis in Sachen Sicherheit aufrüstet.
«Schweiz aktuell» stellt das Sicherheitskonzept in seiner Schwerpunktwoche vor und stellt dabei die Frage: Wie sicher kann offener Strafvollzug sein, ohne zum geschlossenen Vollzug zu werden? «Der Alltag in Witzwil hat viel spannende, eindrückliche und natürlich auch ernüchternde Aspekte. Diesen Alltag zu reflektieren, aber auch kritisch zu hinterfragen, ist unser Ziel», sagte Moderator Oliver Bono am Mittwoch.




