Nach 26 Jahren bei Ogilvy & Mather, davon 18 Jahre als Geschäftsführerin, zieht Gaby Zimmerli einen Schlussstrich unter ihr Engagement bei der Agentur. Eine Zeit, in der sich «unglaublich viel geändert hat», wie Zimmerli rückblickend zum Klein Report sagt.
«Neue Technologien, neue Kanäle, neue Arbeitsweisen und -prozesse», zählt Gaby Zimmerli einige der markantesten Veränderungen in der Arbeitsweise von Kreativagenturen auf. Auch das Outsourcing der Mediaagenturen in eigenständige Unternehmen sei eine Veränderung, die sie beobachtet habe. «Momentan zeichnet sich da allerdings wieder ein Gegentrend ab», fügt sie an.
Im Laufe der Jahre sei die konsequente Markenführung deutlich anspruchsvoller geworden, «teilweise fast unmöglich», konstatiert die abtretende Geschäftsführerin. Denn insbesondere die Digitalisierung und die Arbeit mit Teams über mehrere Partner hinweg habe die Komplexität erhöht.
«Das Grundprinzip oder die Daseinsberechtigung ist jedoch gleich geblieben: `We sell or else`, wie es David Ogilvy zu sagen pflegte», so Zimmerli.
Dass es nun bei Ogilvy & Mather zu einem Wechsel kommt, liege nicht an diesen Veränderungen, sondern vielmehr an Gaby Zimmerli selber: «Ich glaube, dass ein Wechsel nach so vielen Jahren nichts Ungewöhnliches ist», erklärt sie dem Klein Report.
Mehr Zeit für sich selber, der grosse Wunsch, nach vielen Jahren wieder unabhängig zu sein und für längere Zeit zu reisen sowie Neues zu entdecken, seien die Hauptgründe. «Ich plane eine Reise von Zürich nach Peking entlang der Seidenstrasse. Anschliessend nehme ich mir Zeit für alles, wofür es während der letzten Jahre einfach zu wenig Zeit gab.»
Sie verlasse eine «kerngesunde Unternehmung», sagt Gaby Zimmerli weiter. Neben einem engagierten Team, langfristig angelegten Kundenbeziehungen und einem gut funktionierenden Austausch auf lokaler und internationaler Ebene hinterlasse die Geschäftsführerin ein «schlagkräftiges Unternehmen mit der Ogilvy-Gruppe im Rücken».
Angesprochen auf einen allfälligen Spar- und Synergiendruck meint sie: «Was das betrifft, sitzen wir im gleichen Boot wie unsere Mitbewerber und unsere Kunden.»
Ihre berufliche Zukunft steht laut Gaby Zimmerli noch in den Sternen. Dazu gehört auch die Frage, ob sie künftig wieder in der Werbebranche tätig sein werde: «Es ist alles offen, was meine Zukunft betrifft», versichert sie dem Klein Report.