Die Fernsehprominenten fordern in einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz, publiziert in der «Emma» – erstaunliche Wahl –, «das kategorische Verbot, ein manifestes Risiko der Eskalation dieses Krieges zu einem atomaren Konflikt in Kauf zu nehmen».
Weiter warnen die Intellektuellen wie Juli Zeh, Martin Walser, Alexander Kluge davor, «weitere schwere Waffen an die Ukraine zu liefern».
Der Applaus in den Medien von jenen, die sich gerne bei den unterzeichnenden Intellektuellen ihre Inhalte bestätigen lassen, sind voll des Lobes für diese Aktion. So lässt sich der Deutschlandfunk zur Aussage hinreissen – obwohl die Umfragen das Gegenteil bestätigen –, dass «die Kritik an der möglichen Lieferung von Panzern und anderen schweren Waffen aus Deutschland an die Ukraine» weiter zunehme.
Der Klein Report vermutet, dass Juli Zeh in der nächsten Woche zu Markus Lanz eingeladen wird, um sich über das böse Netz zu beklagen und ihre sehr seltsame Putin-Position zu verteidigen.
Der Strafrechtler und Rechtsphilosoph Reinhard Merkel hat angesichts des Kriegs in der Ukraine vor einer Katastrophe für die Menschheit gewarnt. Er gehört zu den Unterzeichnern des offenen Briefes an Kanzler Scholz, den Intellektuelle und Künstler veröffentlicht haben – sie sehen die Gefahr eines Dritten Weltkriegs.
Der Satiriker Jan Böhmermann twitterte: «Der Offene Brief an Olaf Scholz sendet das beruhigende Signal: Wenn Putin Deutschland mit Atomraketen angreift, wird sich der intellektuelle Schaden jedenfalls in Grenzen halten.»
Der freie Journalist und Krimiautor Till Raether kommentierte auf Twitter: «Oft frage ich mich, ob ich es mir zu leicht mache mit meiner Haltung, die Ukraine bräuchte mehr Waffen von uns und wir müssten russische Energie boykottieren, aber dann kommt ein offener Brief und dann geht es wieder.»
Mathieu von Rohr, der Schweizer Leiter des Ressorts Ausland beim «Spiegel», meinte: «Noch ein irrer Satz in diesem ‚Emma‘-Brief: Die Verantwortung liegt auch bei jenen, die dem Aggressor ‚sehenden Auges ein Motiv zu einem gegebenenfalls verbrecherischen Handel liefern‘. Auch bekannt als ‚Hätte sie halt nicht so ein tiefes Dekolleté tragen sollen‘-Argument.»
Der Journalist Rainer Woratschka twitterte: «Wir könnten auch mal über ukrainische Intellektuelle reden. R.I.P.» und zitiert dann den Literaturblogger Julian Zündorf, der twitterte: «Ein Opfer des Massakers in Butscha ist der Übersetzer und Dozent für Staats- und Rechtsgeschichte Oleksandr Kysljuk. Er hat u.a. Aristoteles, Tacitus, Xenophon, Thomas von Aquin, Karl Jaspers, Norbert Elias und Joachim Ritter ins Ukrainische übersetzt. Kysljuk starb am 5. März.»