Während Tamedia die Schnäppchenplattform scoup.ch im März nach nur sechs Monaten wieder eingestellt hat, steigt die NZZ Mediengruppe neu ins Couponing-Geschäft ein: Mit ostdeal.ch für die Region St. Gallen und zentraldeal.ch für die Region Luzern ist das Medienhaus diese Woche mit zwei Plattformen online gegangen. Beworben über die Kanäle der St. Galler Tagblatt Medien und der Luzerner LZ Medien, sollen auf den beiden Plattformen wöchentlich drei bis fünf lokale «Deals» mit Rabatten von 50 Prozent oder mehr angeboten werden.
«Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Konzept und den gebildeten Strukturen bestens aufgestellt sind, um das vorhandene Potenzial bestmöglich zu nutzen», sagte Geschäftsführer Jan Heiss am Donnerstag auf Nachfrage des Klein Reports. Die Vorteile der beiden Websites, die von einem fünfköpfigen Team betreut werden, lägen in der regionalen Verankerung und der grossen Reichweite der lokalen Medienhäuser - so könnten über die verschiedenen Kanäle wie Print, Online und Radio täglich Tausende von Konsumenten erreicht werden.
Auf die Frage des Klein Reports, ob die beiden lokalen Märkte für das personell relativ aufwendige Couponing-Geschäft nicht zu klein seien, meinte Heiss: «Mit der angesprochenen Reichweite sind wir überzeugt, dass wir mit guten Angeboten genügend Konsumenten erreichen.» So habe der Start in Luzern die Erwartungen sogar übertreffen können: «Unser erster Deal war noch vor Ende des ersten Tages ausverkauft. Das zusätzliche Kontingent von 50 Gutscheinen hatten wir am darauffolgenden Tag innert 40 Minuten ausverkauft.» Gleichzeitig versuche man, den Aufwand durch interne Synergien und schlanke Prozesse gering zu halten.
Doch wie soll sich das Provisionsgeschäft bei bloss drei bis fünf neuen Deals pro Woche rechnen? Jan Heiss sieht in der kleinen Anzahl der Angebote kein Problem, es gelte «Klasse vor Masse». «Wie wir bereits bei einem der ersten Angebote feststellen konnten, können wir mit einem guten Deal und entsprechender Werbung eine Vielzahl an Kunden generieren. Auf jeden Fall genügend, um unserem Businessplan nachzukommen», versicherte er.
Nach weiteren potenziellen Partnern der Schnäppchenplattform gefragt, erklärte Heiss: «Wir haben diesbezüglich schon mit anderen Verlagen Gespräche geführt und prüfen aktuell auch mögliche Formen der Zusammenarbeit und Synergien.» Konkrete Vereinbarungen bestünden jedoch noch keine.