Dem Schweizer Journalisten, der während den Unruhen in Irian Jaya vorgestern festgenommen wurde, droht möglicherweise eine fünfjährige Haftstrafe und eine Busse von 4000 Franken. Das sagte der verhaftete Oswald Iten am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Er habe bei seiner Festnahme geglaubt, dass sein Verhaftungsgrund nur eine Bagatelle sei.
Iten wurde nach Angaben der indonesischen Behörden festgenommen, weil er lediglich mit einem Touristenvisum eingereist war, aber trotzdem seine Tätigkeit als Journalist ausübte, was gegen ein 1996 erlassenes Gesetz über die Einreise verstosse. Iten teilt seine Zelle mit 28 Mitgefangenen. Schlafen könne er nur auf dem Betonboden, auf den alle mangels einer Toilette auch urinierten. Er wolle sich trotzdem nicht beklagen, die Polizisten behandelten ihn besser als andere Häftlinge und hätten ihm auch Lebensmittel verschafft. Nach Angaben des Chefs der Polizei von Jayapura muss Iten bald vor Gericht erscheinen. «Wir haben noch kein Datum, weil die Untersuchung weitergeführt wird», erklärte Hauptmann Sihombing gegenüber der AFP.
Dienstag
05.12.2000