Nach langem Hin und Her stellt die NZZ-Gruppe auf eine konzernmässige Führung mit einem CEO um. «Nach dem Generationenwechsel in der Geschäftsleitung NZZ und der Zusammenfassung der Regionalmedienbeteiligungen in einer Holding wurde im Frühjahr 2007 die Gruppenleitung erneuert», schreibt die NZZ über die Neustruktur. Diese habe im vergangenen Herbst die Strategie und Führungsstruktur überprüft. «Hauptergebnis war die Erkenntnis, dass die NZZ-Gruppe künftig durch einen CEO zu führen ist. Der CEO wird zu einer klareren Aufgabenteilung und zu einer Entlastung innerhalb der Unternehmensführung beitragen», heisst es weiter. «Während er als Ansprechperson im Innen- und im Aussenverhältnis für Gruppenbelange und als klar definierter Verantwortungsträger für die Umsetzung der Gruppenstrategie verantwortlich ist, bleibt die Wahrung des hohen Stellenwertes der Publizistik für den Verwaltungsrat zentral und auch innerhalb der neuen Struktur gewahrt, insbesondere im Kernbereich der NZZ.»
Die neue Führungspersönlichkeit werde in einem mehrstufigen Evaluationsverfahren gesucht. «Diese Weichenstellung wird vom bisherigen Vorsitzenden der Gruppenleitung und CFO, Alfred Hümmerich, und der Gruppenleitung mitgetragen und wurde vom Verwaltungsrat im März 2008 verabschiedet.»
Im Zuge dieser Umstrukturierung verlässt aber ausgerechnet Alfred Hümmerich, der bisherige Vorsitzende der Gruppenleitung und CFO, die NZZ-Gruppe. «Die erreichten Meilensteine bei der Führungsstruktur und bei der Verbesserung der Ertragslage» nehme Hümmerich zum Anlass, «wieder in seine selbständige Beratungstätigkeit zurückzukehren», schreibt die NZZ dazu. «Der Verwaltungsrat dankt Alfred Hümmerich für seine erfolgreiche Arbeit und sein hohes Engagement zugunsten der NZZ-Gruppe.»
Der praktisch zu 99 Prozent mit branchenfremden Personen besetzte NZZ-Verwaltungsrat hat vor einigen Monaten das Beratungsunternehmen Roland Berger mit einer Analyse der Führungsstruktur beauftragt. Die Berater haben bereits ein paar Monate davor der Mitbewerberin Tamedia («Tages-Anzeiger», «SonntagsZeitung», TeleZüri) bei einem neuen Organigramm geholfen, das dann in eine auf geografische Pfeiler abgestützte neue Struktur mündete. - Mehr dazu: NZZ-Gruppe mit Umsatzsteigerung
Mittwoch
19.03.2008



