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Mittwoch
23.05.2012

Der neue Internetauftritt der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ) ist ab sofort unter http://beta.nzz.ch als Betaversion online, die endgültige Website soll «in wenigen Wochen» folgen. Zudem lancierte die Tageszeitung ein «Webpaper» als Ergänzung zum bestehenden E-Paper. Ebenfalls vor der Einführung steht die angekündigte Paywall. Der Klein Report hat am Dienstag bei Manuel Küffer, Leiter NZZ-Netz, nachgefragt, wieso sich die NZZ für eine öffentliche Betaversion entschieden hat und wie das Paywall-Modell aussehen wird.

Die «Public Beta» der neuen NZZ-Website soll es möglich machen, «`Kinderkrankheiten` zu testen und zu beheben, während man schon unter `Fast-Live-Bedingungen` operiert», erklärte Manuel Küffer. «Die Nutzerinnen und Nutzer können Feedbacks geben, was sie auch via Website und Social Media schon sehr rege tun, und das auch mit inhaltlich sehr sinnvollen Vorschlägen.» So hätten beispielsweise bereits mehrere Nutzer angemerkt, dass sie den Namen des Autors lieber vor dem Artikel sehen möchten. «Das ist ein guter Input, den wir sicher prüfen werden», so Küffer.

In der Betaversion sind alle Inhalte kostenlos, doch im Herbst soll eine Paywall eingeführt werden. Entschieden habe sich die NZZ für eine sogenannte «Metered Paywall», wie sie etwa die «New York Times» im letzten Jahr eingeführt hat. «Nach einer gewissen Anzahl Artikel, zum Beispiel zehn pro Monat, wird der Nutzer aufgefordert, sich zu registrieren, danach kann er kostenlos weiterlesen. Nach weiteren rund zehn Artikeln wird er dann aufgefordert, ein Abo zu lösen», so Küffer. Der Schritt mit der Registrierung soll bereits im Sommer eingeführt werden.

«Mit diesem Modell wollen wir trotz Paywall die Reichweite halten respektive sogar ausbauen», sagte Manuel Küffer optimistisch, «denn durch die Inhalte der Zeitung vervielfachen sich die online verfügbaren Inhalte.» Für Printabonnenten sollen die Onlineinhalte aber weiterhin inbegriffen sein.

Neu lanciert wurde auch ein sogenanntes «Webpaper». Im Gegensatz zum E-Paper ist es nicht im Zeitungslayout, sondern wie eine Website dargestellt und für alle Smartphone-Typen und Plattformen zugänglich. «Das Webpaper bietet in Ergänzung zum E-Paper ein neues Leseerlebnis mit der Aufbereitung der Zeitungsinhalte auf Smartphone, Tablet und Desktop-PC. Wir gehen davon aus, dass sich für `Lean Back` weiterhin eher das E-Paper eignet, für `Lean Forward` aber die Webdarstellung der Inhalte», führte Küffer gegenüber dem Klein Report aus.

Entwickelt worden sei der neue Internetauftritt inhouse in Zusammenarbeit mit einem Entwicklungs- und Testingteam in Kiew. Für das Design der Website zeichnete - wie bereits beim Print - die Kölner Agentur Meiré und Meiré verantwortlich, für die Entwicklung des Webpapers arbeitete die NZZ mit der Zürcher Agentur Liip zusammen.