Zwei Monate nach dem Start der «NZZ am Sonntag» atmen die Verantwortlichen an der Zürcher Falkenstrasse auf: «Der Start ist sehr gut geglückt», sagte Verlagsleiter Tobias Trevisan stolz dem Klein Report am Mittwoch. Vor allem freuen ihn die bisher über 30 000 Interessenten, die sich die neue Zeitung fünfmal probeweise gratis senden lassen: «Das ist ein gutes Signal, und es kommen immer noch mehr dazu.»
Das grösste Problem sei zu Beginn die Zustellung gewesen, räumte Trevisan ein; dieses Handicap sei jetzt beseitigt. Noch ungelöst ist indes das Thema Druck: «Der muss besser werden», gab er zu, weil es Reklamationen von Inserenten gegeben habe. So einfach lösbar ist die Aufgabe allerdings nicht: Bis jetzt ist die «NZZ am Sonntag» im Maximalumfang von 128 Seiten und mit einem für das Traditionshaus ungewöhnlich hohen Anteil an Bildern und Inseraten erschienen. Damit kann die Produktionssoftware «NZZ 2000» nicht gut umgehen. Eine neue Druckmaschine ist laut Trevisan erst für das Jahr 2004 vorgesehen, und ob sich aus der heutigen Anlage noch mehr herausholen lasse, sei ungewiss.
Umso mehr weist Inseratenchef Marcel Kohler erfreut auf die erzielten Umsätze hin: «Wir liegen überall über Budget, deutlich darüber», unterstrich er, ohne allerdings Zahlen zu nennen. Mai und Juni seien gut belegt, und auch für die Monate September bis November sehe es erfolgversprechend aus. Auch die im Businessplan berücksichtigte interne Kannibalisierung vor allem zwischen der «NZZ am Sonntag» und der NZZ-Wochenendausgabe habe sich «im Rahmen der Erwartungen» gehalten, sagte Kohler und verwies auf verschiedene Neukunden wie Migros, Coop, PKZ und Unternehmen der Telekommunikation.
Mittwoch
15.05.2002