Erstmals hat Verlagsleiter Tobias Trevisan Verkaufszahlen der vor drei Monaten gestarteten «NZZ am Sonntag» («ZamS») genannt: Das sonntägliche Tochterblatt der «Neuen Zürcher Zeitung» habe rund 15 000 Abonnenten sowie 25 000 Kioskkäufer, sagte er der SDA. Zudem seien «permanent 30 000 bis 40 000 Probeabonnenten in der Pipeline». Bekanntlich erhalten alle NZZ-Abonnenten die ZamS bis Ende Jahr gratis. Längerfristig geht er davon aus, dass 60% dieser Abonnenten auch die «NZZ am Sonntag» abonnieren werden.
Ob und wie weit die ZamS der Konkurrenz schadet, ist weiterhin umstritten. Ringier-Sprecher Fridolin Luchsinger räumte gegenüber dem Klein Report ein, dass der «SonntagsBlick» unter einem Anzeigenrückgang leide. Es sei aber zu früh, sich festzulegen, ob dies wegen der Konkurrenz von der Falkenstrasse sei oder wegen der schlechten Konjunktur. Ähnlich äusserte sich auch Tamedia-Sprecher Peter Hartmeier («SonntagsZeitung»). Bezüglich Auflage wollte Hartmeier gar nichts sagen, wogegen Luchsinger festhielt, die «SoBli»-Auflage vollführe Sprünge, liege aber «immer noch im Budget». Allerdings hatten die Ringier-Strategen die Zielvorgaben vorsorglich reduziert, weil sie wussten, dass vor dem Markteintritt der «ZamS» 20 000 NZZ-Leser jeweils den «SoBli» kauften. Mehr dazu: «NZZ am Sonntag»: «Start sehr gut geglückt»
Dienstag
18.06.2002