Nur eine Zeitung konnte bei der Studie MACH Basic 2012-2 deutlich und überraschend zulegen. Die «NZZ am Sonntag» konnte gegenüber dem Vorjahr 39 000 neue Leser verzeichnen und erreicht damit 529 000 Personen. Die anderen Sonntagszeitungen konnten mit dieser Entwicklung nicht mithalten, sondern verloren im Gegenteil einige Leser.
Der «SonntagsBlick gesamt» (975 000 Leser) büsste 27 000 Leser ein, die Leserzahl der «Sonntagszeitung» sank um 20 000 auf 738 000 Leser. Jeweils 2000 Leser büssten die «Zentralschweiz am Sonntag GES» (182 000), «Die Südostschweiz am Sonntag GES» (107 000) und der «Liewo Sonntag» (44 000) ein.
«Wir setzen heute teilweise bewusst auch andere inhaltliche Akzente als früher», begründete Felix E. Müller, Chefredaktor der «NZZ am Sonntag», die gute Entwicklung bei den Leserzahlen gegenüber dem Klein Report. «Offenbar entspricht das inhaltliche Angebot den Bedürfnissen und dem Geschmack einer wachsenden Leserschaft.»
Einer der Akzente ist seiner Meinung nach das «Stil»-Magazin. «Dieses ist mit Abstand der wichtigste Grund für den starken Anstieg der WEMF-Zahlen», so Müller. Das würde auch die Konkurrenz merken - wie die «Sonntagszeitung», die mit einer «plumpen Kopie» in das Luxussegment im Leser- und Anzeigenmarkt einzudringen versuche.
Müller geht aber auch bei der «NZZ am Sonntag» nicht davon aus, dass sie weiterhin ähnlich stark zulegen kann. «Man muss die Sache realistisch sehen», so Müller. «Ich glaube nicht, dass es in diesem Rhythmus weitergehen kann.» Die Zeitung habe als praktisch einzige Bezahlzeitung in den letzten zehn Jahren Auflage und Leser gewonnen und befinde sich heute auf einem neuen Höhepunkt. «Aber irgendwann wird dann die Luft auf diesem umkämpften Markt schon dünner», sagte er. Ein «anhaltendes leichtes Wachstum» hält er dagegen «sehr wohl für möglich».