TV gilt als grosse Gewinnerin im Media-Mix während des Lockdowns. Kaum bemerkt hat auch der virtuelle Sport Plätze gut gemacht. An einem von IAA Switzerland mitorganisierten Online-Podium debattierten Vermarkter über den Goldrausch im E-Sport.
War der Einsatz von E-Sports im Marketing-Mix bis jetzt ein «nice to have», habe sich dies mit dem Lockdown deutlich gewandelt: «Die Leute wollen - wenn sie sich schon in der richtigen Welt nicht messen oder Wettkämpfen zuschauen können - dies zumindest online tun», sagte Nate Lindberg, RVP Sponsorship beim Streaming-Videoportal Twitch anlässlich des «Webinar» von IAA Switzerland, IAA UK und IAA Austria.
Zurzeit würden weltweit gegen eine halbe Milliarde Menschen E-Sports-Turniere verfolgen, vor allem in China und Russland, gefolgt von Europa. Von der «weltgrössten Marketing-Nische» sprach Claire Blackwood, die als International Account Director beim französischen E-Eports-Vermarkter Hurrah Agency tätig ist.
Im elektronischen Sport könne eine Zielgruppe erreicht werden, die «über normale Media-Channels kaum anzusprechen» seien, so Marco Harfmann, Director Transformation & Marketing Communications von A1 Telekom Austria.
Weil es in Österreich keine E-Sports-Ligen gab, hat A1 eine eigene aufgebaut. Mittlerweile werden die Turniere von McDonalds und Mercedes gesponsert, so Harfmann weiter.
Einig waren sich die Vermarkter darin, dass die Werbetreibenden im E-Sport einen langen Atem brauchen. «Engagement ist der Schlüssel zum Erfolg, nur einfach ein Logo zu platzieren, ist zu wenig, dazu ist die Community zu gut vernetzt», so Harfmann weiter.
Auch für Nate Lindberg ist klar, dass «One-off-Aktionen» nichts bringen: «Die Community sucht verlässliche Langzeitpartner».
«Idealerweise beginnt man mit kleinen Aktionen und verstärkt im Laufe der Zeit sein Engagement und wächst so in die Sache hinein», stimmt auch Clarie Blackwood zu.