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Donnerstag
19.12.2002

Ein US-Richter hat eine 28-Milliarden-Dollar-Strafe gegen den Tabak-Konzern Philip Morris grösstenteils zurückgenommen. Nach US-Medienberichten vom Mittwoch reduzierte er die Strafzahlung auf 28 Millionen Dollar - ein Promille! Die Rekordstrafe, die eine Jury im vergangenen Oktober einer krebskranken Raucherin zugesprochen hatte, kritisierte Richter Warren Ettinger vom Superior Court in Los Angeles jetzt als «exzessiv». Falls die Klägerin die geringere Summe nicht akzeptiere, wolle er einen neuen Prozess zulassen. Die 64-jährige Klägerin Betty Bullock hatte im Alter von 17 Jahren mit dem Rauchen begonnen. Sie hatte dem weltgrössten Zigarettenhersteller in dem Prozess vorgeworfen, die Gefahren des Rauchens nicht deutlich gemacht zu haben.

Im Oktober war der Tabak-Gigant Philip Morris unter anderem wegen Betrugs und Fahrlässigkeit schuldig gesprochen und zur Zahlung einer Strafe von 28 Milliarden Dollar verurteilt worden. Es war die höchste jemals gegen einen Tabak-Hersteller verhängte Strafe. Ausserdem musste der Konzern der an Lungenkrebs erkrankten Raucherin 850 000 Dollar Entschädigung zahlen. Zuvor lag der Rekord für eine Strafzahlung in einer Raucherklage bei drei Milliarden Dollar. Diese Summe hatte eine Jury in Los Angeles im vergangenem Jahr einem inzwischen verstorbenen Raucher zugesprochen. Ein Richter reduzierte die Strafe später auf 100 Millionen Dollar. - Mehr dazu: Philip Morris nimmt Gewinnprognose für 2003 zurück