Der US-Geheimdienst hat täglich fast 200 Millionen SMS weltweit gesammelt. Das Programm «Dishfire» häufte wahllos Informationen über Standorte, Reisepläne, Kontaktnetzwerke und finanzielle Transaktionen an.
Das Programm habe nicht bloss Daten von verdächtigen Personen gesammelt, sondern auch von völlig normalen Bürgern, schrieb der «Guardian» am Donnerstagabend. Die Enthüllungen stützen sich auf Dokumente, die der britischen Zeitung durch Whistleblower Edward Snowden zugespielt wurden.
Eine Präsentation der NSA von 2011, die dem «Guardian» vorliegt, spricht im Fall der SMS-Sammlung von einer «Goldmine, die erschlossen werden muss». Eine NSA-Sprecherin betonte gegenüber dem «Guardian», die Sammlung von Daten sei keinesfalls wahllos gewesen, die Überwachungen seien gegen ausländische verdächtige Zielpersonen gerichtet gewesen.
Auf Freitag wurde eine Rede von US-Präsident Barack Obama zur NSA-Affäre angekündigt. Er soll darin die Konsequenzen aus der Empörung über die umfassenden Überwachungsaktivitäten der Geheimdienste ziehen.