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Freitag
20.02.2015

IT / Telekom / Druck

Snowdens Dokumente decken weiter auf

Snowdens Dokumente decken weiter auf

Neue Enthüllung um die Spionagetätigkeiten der NSA: Der US-Geheimdienst und der britische Geheimdienst GCHQ haben sich seit 2010 Zugriff auf die Verschlüsselung von SIM-Karten und Smartphone-Kommunikation verschafft. Dies zeigen Dokumente von Ex-NSA-Mitarbeiter Edward Snowden.

Britische und US-Geheimdienste haben sich unbemerkt Zugang zum Computernetzwerk der niederländischen Firma Gemalto verschafft. Gemalto ist der weltweit grösste SIM-Kartenhersteller. Jährlich produziert das Unternehmen eine unglaubliche Zahl von zwei Milliarden SIM-Karten.

Das Unternehmen hat laut eigenen Aussagen von dem Eindringen nichts bemerkt. Gemalto sei nun daran herauszufinden, wie ein solcher Angriff überhaupt möglich war, sagte der Vorsitzende der Firma, Paul Beverly, gegenüber The Intercept. The Intercept ist eine Webseite, die unter anderem vom Enthüllungsjournalisten Glenn Greenwald gegründet wurde und sich der Auswertung der Snowden-Dokumente verschrieben hat.

Gemalto produziert nicht nur SIM-Karten, sondern gilt ausgerechnet als Marktführer im Bereich der digitalen Sicherheit und ist eine Anlaufstelle für Online-Banking-Systeme.

Um in den Besitz der notwendigen Daten zu gelangen, haben der britische Geheimdienst GCHQ und die NSA gemäss den Snowden-Dokumenten Facebook-Profile von Personen ausspioniert, die Zugriff auf die gesuchten Informationen haben könnten. Auch Privatgespräche wurden mitgeschnitten, um die Mobilfunkkommunikation mitzulesen. Dabei wurden nicht nur Daten, sondern auch Gespräche abgefragt.

Die neusten Enthüllungen erklären, wie es den Geheimdiensten überhaupt möglich war, ihre Spionagetätigkeiten in dem Ausmass auszuüben, wie es die Aufdeckung des Spionageskandals 2013 zutage förderte.