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Sonntag
09.05.2010

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert von deutschen Ministern die Aufnahme von verfolgten iranischen Medienschaffenden in Deutschland. In einem offenen Brief an Bundesaussenminister Guido Westerwelle und Bundesinnenminister Thomas de Maizière setzt sich die Organisation für eine zügige Erteilung von Notvisa für iranische Medienschaffende ein, die nach den Protestkundgebungen im Sommer 2009 aus ihrer Heimat fliehen mussten. Viele von ihnen haben nach ROG-Angaben bisher keine sichere Zuflucht gefunden, wie die Organisation am Freitag bekannt gibt.

«Die dramatische Lage von iranischen Journalisten und Bloggern erfordert schnelles Handeln und Mitmenschlichkeit», heisst es in dem Schreiben an die Minister weiter. Mehr als 50 Journalisten haben seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom 12. Juni 2009 den Iran verlassen, um den Repressalien des Regimes zu entkommen. Viele von ihnen haben in der Türkei vorübergehend Zuflucht gefunden, können aber dort nicht bleiben.

Im Gegensatz zum deutschen Staat habe die französische Regierung sehr schnell Bereitschaft gezeigt zu helfen und mittlerweile fast 30 Journalisten und Blogger mit ihren Familien aufgenommen. Auch die USA, Kanada, Italien und Norwegen folgen diesem Beispiel, so ROG weiter.