Vor knapp einem Jahr wurde er als Schweizer Shootingstar an die Filmfestspiele in Berlin geschickt. Eine Auszeichnung und Chance für Jungtalente. Der Berner Nils Althaus (26) hatte diese Reise an die Spree seinem Part im Hip-Hop-Streifen «Breakout» zu verdanken, einer Schweizer Produktion mit eher mässigem Publikumserfolg. Zusammen mit anderen 24 Kollegen und Kolleginnen wurde er der Filmwelt in Berlin vorgestellt. Nun ist der Biochemiker, Singer-Songwriter und Musiker als bestes schauspielerisches Nachwuchstalent für einen Schweizer Filmpreis 2008 nominiert worden, ebenfalls für seine Rolle in «Breakout».
Klein-Report-Mitarbeiter Rolf Breiner sprach mit dem eher sanften Berner «Stier» (Sternzeichen), den der «Blick» auch schon als Mischung aus James Dean und Mani Matter beschrieben hat, über seine Arbeit und seinen Tanz auf zwei Hochzeiten. Was hat Nils Althaus das Berliner Star-Gastspiel 2007 gebracht? «Auf jeden Fall viele Kontakte, zum Beispiel mit der Schauspielagentur `Die Intrige`, die mich in Deutschland vertritt», erzählte er. Jetzt könnte er als Shootingstar in Solothurn nachdoppeln, wo am 23. Januar die Schweizer Filmpreise 2008 verliehen werden. Angesichts der vier Konkurrenten Steven de Almeida («Pas douce»), Gabriela Brand («Bersten»), Philippe Graber («Der Freund») und Cheryl Graf («Kein Zurück - Studers neuster Fall») kein Unding.
Zurzeit steht er noch bis 22. Januar in Zürich vor der Filmkamera. Christoph Schaub («Sternenberg») dreht den Episodenfilm »Sweet Life». Gehts um süssliche Romanzen? «Nein», präzisiert Nils Althaus, «eher um bittersüsse Begegnungen. Ich selbst spiele einen Taxifahrer, der einer älteren Frau, die eine herbe Enttäuschung erlebt, näher kommt.» Kinostart voraussichtlich im Herbst. Den Kurzfilm «Der Boden unter den Füssen» hat er abgedreht, Abschlussfilm von Katarina Tillmanns an der IFS Köln. Die Dreharbeiten zu «Die Räuberinnen» von Carla Lia Monti sollen im Frühjahr starten. «Ich bin gespannt auf diese Arbeit», meint Hautdarsteller Althaus.
Und wie tanzt es sich auf zwei Hochzeiten - zwischen Kamera und Mikrofon? «Nach einer gewissen Filmzeit werde ich dieser Arbeit überdrüssig, bin Anleitungen wie `Stell dich hierher oder dorthin` leid», sinniert der Berner Barde. «Dann schätze ich die Soloauftritte auf der Bühne. Da redet mir keiner rein.» Er geniesst beides - das eher laute Teamwork und das stille Schaffen mit der Gitarre. Er ist freilich mit dem Cello aufgewachsen («Mein Vater spielte Geige, ich wollte lieber sitzen und habe das Cello gewählt.»). Im Januar und Februar tourt er wieder solo mit seiner Gitarre und dem Debüt-Programm «Fuessnote», so auch der Titel seiner ersten CD, durch die Lande, unter anderem im Theater Hechtplatz, Zürich, am 9., 12. und 23. Februar.
Samstag
05.01.2008