Er nennt seinen Kontrahenten Joe Biden verächtlich «Sleepy Joe». Donald Trump selber ist offenbar das pure Gegenteil.
«Sleepless in Washington» lautet nämlich der Befund der beiden Forscher Douglas Almond und Xinming Du an der Columbia Unversity.
Sie stellten eindeutig fest, dass der US-Präsident immer weniger schläft - mit fatalen Auswirkungen auf sein Agieren: Er wird wütend, viel wütender.
Auf die intimen Einsichten sind die Forscher gekommen anhand der Uhrzeiten, wann «Stormy Donald» seine Tweets absetzt. Akribisch untersucht wurden alle Twittereinträge zwischen Januar 2017 bis April 2020.
Das Ergebnis ist offensichtlich: Obwohl der Chef des Weissen Hauses täglich um 6 Uhr morgens aufsteht, twittert er regelmässig auch zwischen 23 Uhr abends und 2 Uhr in der Nacht. Diese Einträge haben sich seit 2017 um 317 Prozent gesteigert.
Konkret: War es vor drei Jahren nur eine Nacht pro Woche, in der Trump es sich mit der Hand machte, stieg die Frequenz zuletzt auf drei Nächte pro Woche. Die Studienautoren rechnen somit hoch, dass der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte durchschnittlich nur auf sechs Stunden Schlaf kommt. Experten empfehlen sieben bis acht.
Diese Nachtarbeit fordert aber ihren Preis, wie die Wissenschaftler in ihrer Analyse schreiben. Sie kommen zum Schluss, dass Trump am kommenden Tag weniger «glücklich» sei. Fröhliche Tweets würden im Vergleich zu anderen Tagen um fünf Prozent sinken, heftig polternde dagegen um drei Prozent steigen.
Das habe auch Auswirkungen auf seine Gefolgschaft. In schlaflosen Nächten des Präsidenten agieren diese weniger. Trump bekommt um 7400 weniger Likes und 1300 weniger Retweets. Das bedeutet ein Minus von 6,5 bis acht Prozent.
Wie viele Stunden «Stormy Donald» vor seinem fatalen TV-Duell mit «Sleepy Joe» diese Woche geschlafen hat, ist bisher noch nicht publik geworden.