Die Nichtregierungsorganisationen (NGO) sind mit den Vorbereitungsarbeiten für den Welt-Informationsgipfel unzufrieden. Wie sie an einer Medienorientierung in Genf mitteilten, sei im Entwurf für die Schlusserklärung von ihren Vorschlägen praktisch nichts übrig geblieben. Beim jetzigen Stand der Arbeiten zweifeln die NGO am Erfolg des Gipfels, so sei der geplante Aufruf zur Respektierung der Menschenrechte völlig ungenügend formuliert. Ausserdem fehle ein expliziter Hinweis auf Artikel 19 der UNO-Menschenrechtserklärung zur freien Meinungsäusserung, der das Recht auf freie Information einschliesst. Die NGO setzen sich ferner dafür ein, dass der Gipfel ein «Recht auf Kommunikation» anerkenne.
Weiter kritisieren die NGO, der Entwurf für die Schlusserklärung sei stark auf Technologie und wirtschaftliche Interessen ausgerichtet. Die soziale Dimension der Informationstechnologien werde nur ungenügend wahrgenommen. Auch die Beteiligung der Zivilgesellschaft an der Entwicklung des Internet werde nicht erwähnt.
Von 86 Empfehlungen seien bloss 12 sinngemäss übernommen worden, kritisieren die NGO. 60 Prozent seien komplett ignoriert, der Rest in vage Formulierungen gepackt worden. Trotzdem ist im Moment kein Gegengipfel geplant. Vielmehr wolle man den Dialog mit den Regierungen fortsetzen, hiess es beim Koordinationsbüro der UNO-akkreditierten Nichtregierungsorganisationen.
Dienstag
23.09.2003