Die «New York Times» hat sich schon während den US-Vorwahlen für Hillary Clinton ausgesprochen. Die Niederlage der ambitionierten Demokratin hat grosse Auswirkungen auf die weitere Berichterstattung der Zeitung: In einem vom Herausgeber Arthur O. Sulzberger Jr. unterzeichnetem Schreiben wurde per E-Mail den Abonnenten versprochen, dass sie künftig «versichert, unparteiisch und fair» über den neuen Präsidenten Donald Trump berichten werde.
Selbstkritisch schreibt Sulzberger Jr. in dieser E-Mail, dass sich die Zeitung nach diesem «dramatischen und unerwarteten» Ausgang der Präsidentschaftswahlen auf die grundlegende Aufgabe des «Times»-Journalismus sich besinnen wolle: «Amerika und der Welt ehrlich zu berichten, ohne Angst oder Gunst, immer danach strebend, alle politischen Perspektiven und Lebenserfahrungen in den Geschichten zu verstehen und zu reflektieren, die wir Ihnen bringen».
«Sie können sich auf die `New York Times` verlassen, dass wir die gleiche Fairness, das gleiche Mass an Kontrolle und die gleiche Unabhängigkeit in unserer Berichterstattung über den neuen Präsidenten und sein Team bringen werden», beendet Sulzberger sein Versprechen an die Leserschaft.
Die konservative «New York Post» wertete Sulzbergers Mail als ein «Schuldbekenntnis» einseitiger und parteiischer Berichterstattung.