Die deutsche Ausgabe der «Vogue» bekommt eine neue redaktionelle Führung: Kerstin Weng beginnt in den nächsten Monaten als Head of Editorial Content, wie Condé Nast am Freitag mitteilte. Sie verlässt Burda, wo sie seit 2016 als Chefredaktorin der «InStyle» tätig war.
Bei der deutschen «Vogue» wird Weng nur noch ein fünfköpfiges Redaktionsteam leiten. Der Titel «Chefredaktorin» wird nicht mehr auf ihrer Visitenkarte stehen.
Nach wenig Erfolg im Digitalgeschäft und sinkenden Anzeigenerlösen hat der Verlag Condé Nast bereits 2018 seine amerikanischen und weltweiten Unternehmen fusioniert. Jetzt wird mit der Ernennung von Kerstin Weng «die Neustrukturierung der Redaktionen abgeschlossen», wie es in der Mitteilung heisst. Alle international selbst verlegten Ausgaben der «Vogue» werden inhaltlich ab sofort zentral von New York und London aus gesteuert, die Position der Chefredaktion wurde überall abgeschafft.
Zusammen mit Eugénie Trochu, Francesca Ragazzi und Inés Lorenzo wird Weng ein Führungsteam für «Vogue» in Europa bilden. Sie berichtet in ihrer neuen Rolle wie ihre Kolleginnen in Frankreich, Italien und Spanien an den European Editorial Director Edward Enninful in London sowie an Anna Wintour. Diese fungiert in New York als Chief Content Officer der gesamten Gruppe als übergeordnete Chefredaktorin.
Weng soll laut Condé Nast «eng mit Wintour und Enninful zusammenarbeiten, um lokale Geschichten, Talente und strategische Ideen in alle globalen redaktionellen Projekte einzubringen». Sie folgt auf Stephanie Neureuter, die branchenweit bekannte Beauty-Spezialistin, die die Leitung von «Vogue» nach dem Weggang von Chefredaktorin Christiane Arp im Dezember 2020 interimistisch übernommen hatte. Jetzt verlässt auch Neureuter den Verlag nach 19 Jahren auf eigenen Wunsch, um als Geschäftsführerin in das Unternehmen ihrer Familie – Premium Kliniken & Praxen – einzutreten.
Wie Condé Nast schon im September mitgeteilt hat, gilt die globale Neuausrichtung auch für die anderen Titel des Verlages, darunter «AD», «GQ», «Condé Nast Traveller» und «Wired». Mit der engeren Zusammenarbeit rund um die Welt soll aber nicht vorwiegend gespart werden. Das Ziel seien «neue Arbeitsweisen».
Der Klein Report bleibt ehrlich und spart sich hier wenigstens einen Kommentar.