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Donnerstag
17.08.2006

Reporter ohne Grenzen hat am Donnerstag die Freilassung von drei jungen vietnamesischen Internet-Nutzern begrüsst, die im Oktober 2005 wegen der Teilnahme an einem prodemokratischen Chat festgenommen worden waren. Sie wurden beschuldigt, zum Umsturz der Regierung aufgerufen zu haben. Wie erst jetzt bekannt wurde, konnten sie bereits am 7. Juli das Gefängnis verlassen. «Das ist das Ende eines skandalösen Falls, in dem drei junge Internet-Nutzer fast neun Monate ohne Verhandlung festgehalten wurden», kommentierte Reporter ohne Grenzen. «Die vietnamesischen Behörden müssen aufhören, Chat-Räume auszuspionieren. Wir verlangen ausserdem die Freilassung der beiden noch immer inhaftierten Internet-Dissidenten Pham Hong Son und Nguyen Vu Binh.»

In einem Interview mit der Deutschen Presseagentur (dpa) sagte einer der drei, er werde weiterhin die Regierung und ihr Fehlverhalten kritisieren. Truong beharrte darauf, dass er niemals die Absicht hatte, die Regierung mit Gewalt zu stürzen. «Ich habe nur meine Gedanken über Korruption, sowie über das Fehlen von Menschenrechten und Meinungsfreiheit geäussert», sagte er der Agentur. Um etwas über die Umstände der Verhaftung der drei Internet-Nutzer zu erfahren, hatte Reporter ohne Grenzen deren Familien unmittelbar nach der Festnahme besucht und sich seitdem immer wieder für ihre Freilassung eingesetzt. - Mehr dazu: Vietnam vor Privatisierung im Mobilfunk-Bereich