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Mittwoch
12.03.2003

Das Westschweizer Magazin «L`Hebdo» erscheint am 1. Mai mit neuer Ausrichtung und einem neuen Äusseren. Die Neuausrichtung hat zur Folge, dass 6,8 Arbeitsstellen gestrichen werden, wie der Ringier-Verlag am Mittwoch mitteilte. Chefredaktor Alain Jeannet bedaurte, «diese Massnahmen treffen zu müssen». «Grund dafür sind auf keinen Fall die Fähigkeiten und menschlichen Qualitäten dieser Kollegen. Damit wir aber den sich aufdrängenden Kurswechsel vornehmen können, müssen wir ein Team mit 100 Prozent komplementären professionellen Fähigkeiten einsetzen können.» Der vom Ringier-Verlag geforderte Kurswechsel soll «L`Hebdo» als führendes Nachrichtenmagazin für Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur in der Westschweiz positionieren.

Die Entlassenen würden über den mit den Journalistenverbänden SVJ und Comedia ausgehandelten Sozialplan betreut, heisst es in der Mitteilung. Der Abbau sei für den «Kurswechsel» nötig. Gleichzeitig sind denn auch neue Redaktorinnen und Redaktoren eingestellt worden. Die Redaktion reagierte mit Unverständnis auf die Entlassungen. Die Begründungen seien unklar oder «geradezu falsch», teilte die Vereinigung der Redaktoren mit. Bei der Nomination des neuen Chefredaktors Alain Jeannet sei zugesichert worden, dass es zu keinen Entlassungen komme. Verlangt wird eine Aussprache mit Chefredaktion und Ringier Romandie.

Unterstützt wird die Überarbeitung des Titels durch das Grafikerbüro Kurt Schwerzmann («Facts», «Le Nouveau Quotidien», «Boléro», «Schweizer HandelsZeitung»). Die Werbeagentur Rive Gauche wurde unter sechs Kandidaten für die Lancierungskampagne von «L`Hebdo» ausgewählt. Sie entspreche sowohl vom redaktionellen Konzept als auch von der grafischen Linie her dem neuen «L`Hebdo» und verspreche einen grossen Erfolg in der Werbebranche und bei der breiten Öffentlichkeit, teilte Ringier mit.