Die Televisiun Rumantscha TvR informierte am Montag über ihr neues Dekor, die neuen Signete und Formate. Die Televisiun Rumantscha TvR verfügt seit der Inbetriebnahme des neuen Medienhauses in Chur im Juni 2006 wohl über ein neues Studio, das Dekor aber wurde noch aus dem alten Studio übernommen und nur leicht angepasst. Nun wurde ein Raum geschaffen, der multifunktional für die verschiedenen Bedürfnisse des Rätoromanischen Fernsehens genutzt werden kann: Für Einzelmoderationen, Gesprächsrunden und Talk-Sendungen. Technisch muss das Dekor den neuen Anforderungen von HD und dem neuen Format der Bildschirme 16:9 genügen.
Die Planung zum neuen Gesamt-Erscheinungsbild für die Televisiun Rumantscha begann im Herbst 2008. Die Finanzierung erfolgte durch das ordentliche Budget 2009 von RTR. Das Schweizer Fernsehen (SF) beteiligte sich massgeblich an den Herstellungskosten.
Die Konzeption des neuen Designs wurde von Mitarbeitenden der Abteilung Gestaltung des Schweizer Fernsehens - in enger Zusammenarbeit mit den Programmmachern der Televisiun Rumantscha - erarbeitet. Das Set-Design stammte von Tomi Bricchi, das On Air Design von Patrick Arnecke, Leiter On Air Design SF und die Gesamtleitung lag bei Thomas Gloor, Art Director SF. Zielsetzung des Erscheinungsbildes ist es, die Sendungen der TvR optisch der Familie der SF-Informationssendungen anzunähern. RTR verfügt ja bekanntlich (noch) nicht über einen eigenen Fernseh-Kanal, geniesst also quasi «Gastrecht» beim SF und hat sich dort auf der gleichen Augenhöhe zu behaupten.
Von zentraler Bedeutung im Design ist aber auch der enge Bezug zu Graubünden in den Materialien des Dekors und in den typischen Szenen der Signete. So wurde für das Dekor unter anderem Tannenholz verwendet, mehr als 5500 Schindeln hat Schindelmacher und Dachdecker Andreas Bisquolm angefertigt und von Hand angebracht. Im leicht im Hintergrund versetzten Panorama ist eine Berglandschaft zu sehen. Davor ein moderner multifunktionaler Tisch, an dem eine oder mehrere Personen stehend oder sitzend moderieren und sich unterhalten können. Ein Raum vergleichbar mit einer Küche, ein Treffpunkt mit einem grossen Tisch, an welchem gearbeitet und gelebt wird.
Die neuen Signete zeigen den Alltag an typischen Plätzen der Region. Im Raum entstehen schwebend Sgraffiti. Diese machen sichtbar, was Menschen denken, wünschen, träumen und für die Zukunft entwerfen. Die Themenfelder der Sendungssignete sind: Wirtschaft, Politik, Natur, Kultur, Sport und Bildung. Mehrere Personen aus Graubünden haben als Protagonisten der Signete mitgewirkt: Seraina Campell, Gion A. Caminada, Imelda Nay, Arno Del Curto und die Piccolos und Moskitos vom CHD Engiadina, Maria Decurtins, Ernst Bromeis, Giovanni Netzer, Andreas Caminada, Ursin Defuns, Andi Spreiter, Tumasch Rageth, Vanessa Wirz, Nicholas Dawes und Madlaina Cadisch. Die Musik dazu stammt von Martin Bezzola, der auch das akustische Layout für Radio Rumantsch entworfen hat.
Neu eingeführt wird das Kinderformat «Minisguard». Jeden Samstag - an Stelle der Tagesschau «Telesguards» und als Wiederholung am Sonntag erhalten Kinder einen Überblick über das, was in ihrer Region, im Kanton, in der Schweiz und auch im Ausland geschehen ist. Redaktorinnen und Redaktoren bereiten relevante Themen aus Politik, Kultur und Sport so auf, dass Kinder im Primarschulalter sie nachvollziehen und verstehen können. Im Sommer 2009 wurden bereits sieben Pilotsendungen ausgestrahlt, die positiven Reaktionen hätten nun dazu geführt, dass «Minisguard» zu einem integralen Bestandteil des Sendeangebots wird, heisst es in der Mitteilung.
Zudem will der Sender in Zukunft vier Mal im Jahr ein Dorf in Graubünden porträtieren. Kein konventionelles Porträt soll es sein, sondern ein überraschendes, witziges, ungewöhnliches. Dazu wird sich ein Moderator oder eine Moderatorin einen Tag lang im Dorf aufhalten, begleitet von Kamera und Mikrofon, ohne vorgefertigten Plan, offen für alles, was ihnen begegnet und immer gefordert, schnell zu reagieren. Gespräche und Begegnungen mit Einwohnern und Passanten stehen im Zentrum. Moderator und Moderatorin können sich aber auch selber beschreibend oder kommentierend an die Kamera wenden. Das Porträt wird im Rahmen der sonntäglichen Fernsehsendung «Cuntrasts» ausgestrahlt.
Zudem wird in Zukunft ein Team von RTR sieben Wochen lang durch Graubünden reisen, um von dem zu erzählen, was es am Rand der Strasse antrifft: Geschichten, die in der täglichen Jagd nach Informationen unerzählt bleiben. Künftig wird es aber nicht allein ein Fernsehteam sein, Radio und Multimedia werden ebenso mit von der Partie sein und berichten. Abschluss der Reise ist eine stündige Live-Sendung am Fernsehen, die gleichzeitig Auftakt zu einer Themenwoche über eine Region des Sendegebietes ist. Auch dieses Konzept wurde im Sommer 2009 erprobt.
Montag
02.11.2009



