Die Zürcher Forschungsfirma Iakom lanciert ein neues Analysetool für die Fernsehbranche. Cross Platform Analytics erfasst die Plattform-übergreifende Mediennutzung und das Social-Media-Engagement der Nutzer. Praktische Erfahrungen mit der Applikation gibt es bisher nur vom TV-Sender Joiz, der während eines Jahres mit dem Tool in der Schweiz und in Deutschland gearbeitet hat.
Der Sprung ins Web 2.0 habe TV-Veranstalter vor die Wahl gestellt, «die eigene Leistung jenseits des klassischen Fernsehens zu vernachlässigen, stichprobenartig zu verfolgen oder mit viel manuellem Aufwand zu dokumentieren», schreibt die Firma zum Hintergrund der Neuentwicklung.
«Aber weder die Tools der Social-Media-Plattformen noch die diversen Monitoring-Dienste boten die Möglichkeit, diese neuen Reichweiten und das Engagement der Zuschauer eindeutig den einzelnen Sendungen zuzuordnen.» Das soll das neue Tool nun richten.
Um die mit einem TV-Programm verbundenen Online-Interaktionen darzustellen, sucht das Tool im Web unter anderem nach Klicks, Likes, Kommentaren und Tweets. Relevante Informationen ordnet es der entsprechenden Sendung zu und fügt die Zahlen zur Reichweite hinzu.
Schliesslich werden die Informationen so zurechtgerückt, dass alle Werte «direkt vergleichbar» seien, preist das 2012 gegründete Spin-off der Uni Zürich ihre Applikation an. Der Sales- oder Programmverantwortliche kann aus den aufbereiteten Sendungs- oder Kampagnenwerte dann seine Schlüsse ziehen.
«Die diversen Social-Media-Zahlen sind und waren ja schon länger vorhanden», sagte Projektleiterin Siri Fischer am Dienstag, «aber beim Zusammentragen und Harmonisieren der diversen Daten müssen vielfältige Fallen umgangen werden.» Fischer hatte vor einem halben Jahr von Goldbach Media zu Iakom gewechselt.
