Bundesrat Didier Burkhalter unterzeichnet am Freitag, während der Internationalen Filmfestspiele Berlin, ein neues Abkommen zwischen der Schweiz, Deutschland und Österreich über die Gemeinschaftsproduktion von Kinofilmen. Wie das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) am Donnerstag meldete, erweitert dieses Abkommen die Möglichkeiten für Koproduktionen zwischen den drei Ländern.
1984 hatte die Schweiz ein bilaterales Abkommen mit Deutschland über die Gemeinschaftsproduktion von Kinofilmen abgeschlossen, 1990 folgte ein entsprechendes Abkommen mit Österreich. Diese beiden Abkommen wurden nun durch das neue trilaterale Koproduktionsabkommen ersetzt. Mit diesem Abkommen wird die Mindestbeteiligung eines Koproduktionslandes von 30 auf 20 Prozent gesenkt. Sofern die Vertragsparteien einverstanden sind, kann die Mindestbeteiligung sogar auf 10 Prozent gesenkt werden. Ausserdem sind im Rahmen des neuen Abkommens Kofinanzierungen (Gemeinschaftsproduktionen mit finanzieller Beteiligung ohne technisch-künstlerischen Beitrag) mit einem Anteil von 10 bis 20 Prozent möglich.
Auf diese Weise könnten die Möglichkeiten für Gemeinschaftsproduktionen der drei Länder mit dem Abkommen beträchtlich erweitert werden. Denn die gegenwärtige Praxis habe gemäss EDI-Mitteilung gezeigt, dass eine Minderheitsbeteiligung von Koproduktionsländern bei einer zu hohen obligatorischen Mindestbeteiligungsquote nur schwer zu realisieren sei, da die Produktionskosten gestiegen sind. Mit der Unterzeichnung des Koproduktionsabkommens würden die drei beteiligten Länder ihren politischen Willen zur Zusammenarbeit im kulturellen Bereich unterstreichen.
Didier Burkhalter nutzt seinen Aufenthalt in Berlin ausserdem, um junge Schweizer Künstlerinnen und Künstler sowie Autorinnen und Autoren, die in der deutschen Hauptstadt leben, zu treffen. Zudem schaut sich der Kulturminister im Rahmen der Berlinale die Vorführung des Films «Almanya» an, der auch der deutsche Bundespräsident Christian Wulff beiwohnen wird. Schliesslich besucht Bundesrat Burkhalter den European Film Market in Begleitung der Direktorin Beki Probst.




