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Montag
29.04.2013

Im Oktober will ein neuer, nationaler Fernsehsender starten: Er nennt sich S1, hat die Zielgruppe der über 35-Jährigen im Blick und arbeitet mit dem ZDF zusammen. Seit einem halben Jahr arbeiten zwei TV-Macher am ehrgeizigen Projekt, das jetzt vor dem Abschluss stehe: Hardy Lussi und Mike Gut wollen ein sprachnationales TV-Programm für die Deutschschweiz unter der Marke S1 lancieren, wobei das S für «Schweiz» steht, wie die beiden Initiativen gegenüber dem «Sonntag» erklärten.

Hardy Lussi war 2007 bis 2012 Verwaltungsrat bei Sat1 Schweiz und Geschäftsführer der ProSieben Sat1Media AG Schweiz. Mike Gut war Programmdirektor und gleichzeitig Geschäftsführer der Sat.1 Schweiz AG und der ProSieben Schweiz AG.

Schon einige Medienunternehmer in der Schweiz haben versucht, neben dem gebührenfinanzierten SRF einen Sender für die ganze Deutschschweiz zu etablieren, sind damit aber früher oder später gescheitert. «Das gilt selbst für Medienpionier Roger Schawinski mit seinem Tele 24 - einem Projekt, bei dem Hardy Lussi damals dabei war», wie der «Sonntag» schreibt.

Nur einer hat sich bis jetzt durchgesetzt: Dominik Kaiser mit 3+. Warum soll das jetzt auch S1 gelingen? Hardy Lussi meint dazu: «In der Zwischenzeit haben sich die Rahmenbedingungen für privates Fernsehen in der Schweiz stark verbessert. Zudem haben wir ein Swissness-Konzept, das bei den Zuschauern und den Werbekunden auf Anklang stossen wird.»

Bleibt die Frage: Wer sind die Geldgeber? Hier lassen sich die Initiatoren nicht in die Karten blicken. Sie teilen bloss mit, der Sender werde «nicht mit Private Equity» finanziert, sondern von Investoren getragen, die «Medien-, Vermittlungs- und Vermarktungskompetenz» mitbringen. Auch ein grosses Medienhaus soll darunter sein. Das Geld sei grösstenteils zusammen, nun sind Lussi und Gut noch auf der Suche nach drei Millionen Franken «in Darlehensform»: «Wir sind am Verhandeln.»