Othmar Fischlin übernimmt ab dem 1.Oktober die Leitung des Medieninstituts und wird VSM-Geschäftsleitungsmitglied. Der Klein Report wollte von Fischlin wissen, was sich beim Medieninstitut unter seiner Führung ändern soll: «Wir möchten die einzelnen Ausbildungsstufen weiterentwickeln, hin zu mehr Modularität und Flexibilität», erklärt Fischlin.
Die Ausbildungsstätte möchte auch auf Kooperationen mit den Fachhochschulen und weiteren Bildungsinstituten setzen, die sich in den letzten Jahren auch einem starken Wandel ausgesetzt sahen: «Damit möchte das Medieninstitut in Zukunft rascher auf ankommende Bedürfnisse in der Ausbildung reagieren und das Angebot dem Markt anpassen», fährt Fischlin fort.
Der Wandel ist ein grosses Thema in der Medienwelt. Aber wie hat sich das Berufsumfeld für heutige Medienmanager, aber auch Journalisten verändert? Auch für Fischlin ein Thema, das ihn anspricht: «Ich denke, dass früher sowohl Medienmanager, als auch Journalisten vielmehr auf ihr Medium ausgerichtet waren, also auf Print, TV, Radio oder Online. Mit der heutigen Medienkonvergenz und der digitalen Transformation ist der ganze Berufsstand gefordert.» Diese Situation stellt laut Fischlin ganz besondere Anforderungen an die Ausbildung: «Es ist nicht absehbar, welche Technologien in zwei oder drei Jahren zur Verfügung stehen und den Wettbewerb unter den einzelnen Medien beeinflussen werden.»
Wie aktuell bei der NZZ werden Journalistinnen und Journalisten mehr denn je mit der harten ökonomischen Realität konfrontiert. Fischlin ist der Meinung, dass die ganze Branche gefordert ist: «Im Zeitalter, in dem immer mehr die Klicks über den vermeintlichen Erfolg oder Misserfolg entscheiden, stellt sich für Medienschaffende eine ganz neue Situation. Man kann sich diesem Wettbewerb stellen oder nicht. Ich denke, dass die Entwicklung im Werbemarkt in den letzten Jahren aufgezeigt hat, wie hart die Realität sein kann», so Fischlin. «Namenhafte Werbevolumen wurden in die digitalen Medien verlagert. Die Qualität des kommunikativen Inhalts und des Umfelds steht plötzlich nicht mehr im Zentrum. Ich denke, dass die Branche genau hier zusammenrücken und gemeinsam nach Wegen suchen muss, um aufzuzeigen, dass sehr wohl eine Qualität neben den Klicks existiert.»