Rob Hartmann wechselt von Jung von Matt Limmat zu Publicis Zürich. Dort verantworte er als ECD in der neugeschaffenen Position die Kreation und werde Mitglied der Geschäftsleitung.
Wann Hartmann bei Publicis Zürich den neuen Job antritt, ist in der Medienmitteilung von Publicis Zürich, gezeichnet von CEO Matthias Koller, nicht erwähnt.
In der eigenen Medienmitteilung zitiert Koller seine eigene Medienmitteilung (mit Schreibfehler): «Gemäss einer Medienmitteilung von Publicis Zürich, bringt Rob Hartmann genau das mit, was man sich am Stadelhofen von einem kreativen Leader wünscht. Sein hervorragendes Gespür für Marken und deren Kund*innen und das Erkennen von guten Ideen, die eben diesen Marken zum Erfolg verhelfen, spreche für Rob. Und genau das bedeute Kreativität, die mit anpackt: Sie erreicht Ziele für die Auftraggebenden. Hartmann sei ein echter Teamplayer und könne als solcher Ideen mit dem Team akribisch weiterentwickeln und auf professionellster Stufe umsetzten.»
Der neue ECD, der sich auf seine neue Arbeit freut, «aber auch viel Arbeit vor sich sieht», so die Mitteilung, elaboriert: «Schon beim ersten Treffen mit Matthias – oder Metz, wie ihn alle nennen – war mir klar, dass wir beide aus dem gleichen Holz geschnitzt sind. Klar, jeder auf seine eigene Art. Die ansteckende Energie, die mitreissende Euphorie, die Bewunderung für gute Ideen, die positive und lösungsorientierte Denke. Alles Gemeinsamkeiten, die mir zeigen, dass wir für das Gleiche brennen und die zu einem bewussten Entscheid für Publicis Zürich geführt haben. Jetzt gilt es, diese neue Energie in die ganze Agentur zu tragen. Sie überall spürbar zu machen. In der Art, wie wir miteinander kommunizieren, wie wir uns im Alltag begegnen, wie wir Ideen entwickeln, wie wir auf Kunden zugehen, wie wir uns und unsere Arbeiten präsentieren. Wie wir aus dieser neuen Energie eine Haltung kreieren und dadurch unverwechselbar werden. Und die Publicis zu einem noch spannenderen Ort machen, als er eh schon ist. Bei so viel freigesetzter Energie bleibt mir nur eins zu sagen: Let’s get the journey started. Warten war noch nie eine Option.»
Ein schönes Stichwort für den Klein Report: Warten und möglicherweise erst denken war schon immer eine der wichtigeren Optionen im Leben.
Oder: «In der Art, wie wir miteinander kommunizieren», sinniert Rob Hartmann in der Mitteilung, die Publicis Zürich dem Klein Report am Montagmorgen um 7 Uhr zuschickte. Das LSA-Verbandsblatt persönlich, das den Text praktisch integral am Sonntagabend abgedruckt hat, spricht im PR- und Werbedeutsch von «einer Mitteilung», die «exklusiv vorab vorliegt», plus ein PR-Interview angehängt.
Oder: «Wie wir auf Kunden zugehen, wie wir uns und unsere Arbeiten präsentieren…», heisst es weiter in der Mitteilung. Die Kunden von Publicis Zürich werden Freude haben, wenn demnächst auch so über sie kommuniziert wird. Hoffentlich nicht dann, wenns abwärts geht, dafür wäre es aber mit «einer Haltung» und «unverwechselbar», um im Jargon zu bleiben.
Gerade Bankkunden wie Swiss Bankers und die UBS, die auf der Kundenliste bei Publicis Zürich stehen, reagieren schnell und hochsensibel auf unpassende Kommunikation. Axa, Gesundheitsdirektion Kanton Zürich, Sunrise UPC, Migros Fachmärkte, Die Post, Swiss und Mercedes Benz wohl auch.
«Rob ist in der Schweizer Werbung alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Seit 16 Jahren arbeitet er hier, hat in Zürich eine zweite Heimat gefunden», schreibt CEO Matthias Koller, wobei sich die Leserschaft fragt, woher kommt er denn, der Rob? Er habe für Advico Young & Rubicam, Euro RSCG / Havas, Wirz und Jung von Matt Limmat gearbeitet.
Die Medienmitteilung unter dem Titel «Noch mehr Kreativität, die mit anpackt» ist mit weiteren eher wirren Superlativen gespickt, was nicht mit Storytelling verwechselt werden sollte.
Auf der Webseite spricht die Werbeagentur an der Zürcher Stadelhoferstrasse selber von «Die neue Publicis Zürich», bei der seit 2021 kaum ein Stein auf dem anderen geblieben sei. Man wolle eine Neupositionierung und Transformation angehen.
Bei der Kommunikation braucht die Kommunikationsagentur Publicis Zürich offensichtlich selber Beratung.
