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Mittwoch
18.10.2017

Werbung

Bewerben «in nur fünf Kategorien»

Bewerben «in nur fünf Kategorien»

Unter dem Slogan «win money, not statues» lanciert «Lürzer`s Archive» einen neuen Kreativwettbewerb: Mit der Lürzer`s Grand Slam will die Werbezeitschrift auf Überschaubarkeit und «Low-Budget» setzen - ohne sich einen Seitenhieb gegen die grossen und teuren Werbefestivals wie den Cannes Lions zu verkneifen.

«Braucht die globale Werbe-Community einen weiteren Kreativwettbewerb? Wahrscheinlich nicht, aber dieser Wettbewerb für Kreative ist anders», behaupten die Veranstalter am Dienstag in einem gerissen formulierten Kommuniqué. 

Es soll der «einzige» Wettbewerb weltweit sein, bei dem die besten Arbeiten mit Barem belohnt werden. «Und zwar nicht Monate oder Jahre später, nachdem man drei Goldlöwen und einen Grand Prix gewonnen hat und nun endlich bei einer Top-Agentur gelandet ist.»

Konkret sollen 60 Prozent der Einreichgebühren an die Gewinner ausgeschüttet werden, versprechen die Organisatoren. Mit diesem System der Umverteilung halten sie sich finanziell am Trockenen. Sie versprechen nicht mehr Preisgelder an die Gewinner auszuschütten, als über die Gebühren der Bewerber reinkommt. Mit 340 Euro pro Einreichung beginnen die Taxen «im Low-Budget-Bereich», betonen sie.

Auch bei den organisatorischen Kosten halten sich die Veranstalter an das Kleinformatige. Auf eine Verleihungszeremonie werde ebenso verzichtet, wie auf einen «roten Teppich» oder ein «ausuferndes Feuerwerk», schreiben sie mit spürbarem Seitenhieb nach Cannes & Co. 

Überhaupt verstehen es die Organisatoren, ihren vergleichsweise bescheidenen Rahmen als qualitativen Vorzug gegenüber den Giganten erscheinen zu lassen. Man hat die Stossseufzer über die zig Kategorien und Unterkategorien der Cannes Lions noch im Ohr, da schreibt sich der neue Lürzer`s-Wettbewerb «Einfachheit und Transparenz» auf die Fahnen: «In gerade einmal fünf Kategorien» können Arbeiten eingereicht werden, nämlich Film, Print & Outdoor, Digital, Direct und Sound.

Preisgelder seien «sinnvoll», äusserte sich Christian Lürzer, Geschäftsführer von «Lürzer`s Archive», am Dienstag nur vage zur Kernidee. Es werde kein Unterschied gemacht, ob die Arbeiten von Agenturen, Produktionsfirmen oder von Kundenseite kommen, so Lürzer weiter. Präsidentin der ersten Jury werde Rosie Arnold sein, die Creative Partner bei der Londoner Agentur Abbott Mead Vickers BBDO ist. 

Das 1984 zum ersten Mal in Frankfurt erschienene Werbe-Fachmagazin hatte der Werbetexter und Agenturinhaber Walter Lürzer mit der Idee gegründet, gelungene Werbekampagnen in Magazinformat zu präsentieren. Nach Angaben des Verlags, der mit Büros in Wien, London und New York vertreten ist, erreicht «Lürzer`s Archive» 150 000 Leser.